Bewertung:

Das Buch „Berliner Kindheit“ von Walter Benjamin ist eine Sammlung von Vignetten aus der Jugendzeit des Autors in Berlin, geschrieben in einem poetischen Prosastil. Es ist bekannt für seinen schönen Schreibstil, seine reiche Bilderwelt und seine kulturellen Einblicke, obwohl eine Vertrautheit mit der europäischen Geschichte das Verständnis verbessert. In einigen Rezensionen wird der episodische Charakter des Buches hervorgehoben und die Tatsache, dass der Schwerpunkt eher auf der Erinnerung als auf einer strukturierten Erzählung liegt.
Vorteile:Der Schreibstil ist exquisit und wunderschön ausgearbeitet, voller ergreifender Momente und eindrucksvoller Bilder. Viele Leserinnen und Leser schätzen die Tiefe der Gedanken und die Kulturkritik, die in dem Text enthalten sind, und heben seinen bedeutenden literarischen Wert hervor. Die Übersetzung wird für ihre Klarheit und Kohärenz gelobt, mit der sie die Essenz des Originalwerks einfängt. Leser, die sich für die Erinnerung und den kulturellen Kontext Berlins interessieren, finden reiche Einblicke.
Nachteile:Mehrere Rezensenten erwähnen die Dichte und Komplexität des Textes, die ihn für manche Leser schwer verständlich macht. Außerdem fanden einige, dass der Text zu sehr auf sich selbst bezogen ist und es ihm an historischen Details mangelt, während die Meinungen über die Qualität der Übersetzung geteilt sind. Das episodische Format des Buches mag diejenigen nicht ansprechen, die eine lineare Erzählung suchen.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Berlin Childhood Around 1900
Das 1932 in Poveromo, Italien, begonnene und 1938 umfassend überarbeitete Werk Berliner Kindheit um 1900 blieb zu Lebzeiten Walter Benjamins unveröffentlicht, eine seiner "großen Niederlagen". "Jetzt wird es zum ersten Mal in Buchform ins Englische übersetzt, und zwar auf der Grundlage der kürzlich entdeckten "endgültigen Fassung", die die vom Autor selbst vorgenommene Anordnung einer Reihe von leuchtenden Vignetten enthält.
Benjamins Erinnerung an seine Kindheit in einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus im Berliner Westend um die Jahrhundertwende ist keine Autobiographie im üblichen Sinne, sondern wird zum Anlass für einheitliche "Expeditionen in die Tiefen der Erinnerung". "In diesem Diagramm seines Lebens konzentriert sich Benjamin nicht auf Personen oder Ereignisse, sondern auf Orte und Dinge, alles aus der Perspektive eines Kindes - eines Sammlers, Flaneurs und Allegoristen in einem. Dieses Buch ist auch einer von Benjamins großen Stadttexten, die den Kokon seiner Kindheit zum Leben erwecken - die Parks, Straßen, Schulzimmer und Innenräume einer aufstrebenden Metropole.
Es liest die Stadt als Palimpsest und Labyrinth und offenbart unerwartete Lyrik im Herzen des Vertrauten. Als zusätzliches Schmuckstück erörtert ein Vorwort von Howard Eiland die Entstehung und Struktur des Werks, das den Höhepunkt von Benjamins Versuch markiert, Philosophie konkret zu betreiben.