Bewertung:

Im Mittelpunkt des Buches steht der Prozess gegen Sacco und Vanzetti, wobei Themen wie soziale Gerechtigkeit, Vorurteile und die Kämpfe von Einwanderern im Amerika des frühen 20. Jahrhunderts in einer fiktiven Erzählung behandelt werden. Upton Sinclairs lebendige Erzählweise erweckt den historischen Kontext und die Figuren zum Leben und ermutigt die Leser, sich sowohl mit dem Roman als auch mit den tatsächlichen Ereignissen auseinanderzusetzen.
Vorteile:Das Buch wird für seinen fantastischen Schreibstil, die fesselnde Erzählung und die Fähigkeit, historische Ereignisse zum Leben zu erwecken, gelobt. Die Leserinnen und Leser schätzen die reichhaltige Charakterentwicklung, insbesondere durch die erfundene Protagonistin, und finden die Parallelen zwischen dem historischen Kontext und aktuellen Themen sehr relevant. Das Buch ist eine wichtige Auseinandersetzung mit sozialer Ungerechtigkeit und dem Klassenkampf, was es zu einer fesselnden Lektüre mit historischer Bedeutung macht.
Nachteile:Einige Leser empfinden das Buch als langatmig und gelegentlich ermüdend, weil so viele Figuren und Zeitzeugen eingeführt werden. Sich wiederholende Punkte und eine nicht lineare Erzählstruktur können es etwas schwierig machen, dem Buch zu folgen. Einige Rezensenten merkten an, dass nicht alle Charaktere vollständig entwickelt sind, was das Eintauchen in die Geschichte beeinträchtigen könnte.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Boston - A Documentary Novel of the Sacco-Vanzetti Case
Der langwierige Prozess gegen Sacco und Vanzetti war das umstrittenste politische Ereignis der 1920er Jahre.
Heute, mehr als siebzig Jahre nach ihrer Hinrichtung, sind die Ereignisse rund um den Fall Sacco und Vanzetti immer noch Anlass für Diskussionen. Es ist wahrlich ein Fall, der nicht sterben will.
Erstaunlicherweise wurde von allen Büchern, die im Laufe der Jahre zu diesem Fall erschienen sind, das vollständigste und überzeugendste erst 1928 veröffentlicht, nur ein Jahr nach der Hinrichtung von Sacco und Vanzetti. Dieses Buch ist Upton Sinclairs Boston. In seinem dokumentarischen Roman verband der gefeierte Autor von Der Dschungel eine genaue Kenntnis der Fakten des Falles mit einem fesselnden fiktionalen Rahmen, um einen bemerkenswert genauen und umfassenden Bericht über die Ereignisse zu erstellen, die sich über die Jahre 1919 bis 1927 erstreckten und schließlich die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf ein Drama lenkten, das sich in den Salons, Gerichten und Straßen der Stadt Boston abspielte.
In Boston beschrieb Sinclair die Fremdenfeindlichkeit und Paranoia, die die Oberschicht der Bostoner Gesellschaft dazu veranlasste, diese beiden ungebildeten Einwanderer als Bedrohung ihrer Lebensweise zu betrachten, und die zu ihrer Verurteilung aufgrund fadenscheinigster Beweise führte. Sinclair nutzte seine beachtlichen Fähigkeiten, um den Leser in einen Zustand der Empörung zu versetzen, während das unausweichliche Schicksal der Protagonisten näher rückt.