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The Testament of Mary
„Toibin zeigt sich in diesem schönen und kühnen Werk von seiner besten lyrischen Seite“ (The New York Times Book Review), das Maria als einsame ältere Frau porträtiert, die immer noch versucht, die Ereignisse zu verstehen, die zur Erzählung des Neuen Testaments und zur Grundlage des Christentums werden - auf der Shortlist für den Man Booker Prize 2013.
In der antiken Stadt Ephesus lebt Maria allein, Jahre nach der Kreuzigung ihres Sohnes. Sie hat kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit den Verfassern des Evangeliums, die ihre Hüter sind. Sie ist weder damit einverstanden, dass ihr Sohn der Sohn Gottes ist, noch damit, dass sein Tod „es wert war“, noch damit, dass die „Gruppe von Außenseitern, die er um sich scharte, Männer, die keiner Frau in die Augen sehen konnten“, heilige Jünger waren.
Maria urteilt unbarmherzig über sich selbst (sie blieb nicht am Fuße des Kreuzes, bis ihr Sohn starb - sie floh, um sich selbst zu retten), und ihr Urteil über andere ist ebenso hart. Diese Frau, die wir aus jahrhundertealten Gemälden und Schriften als sanftmütige, liebende, schweigsame, langmütige, gehorsame, anbetungswürdige Mutter Christi kennen, wird zu einer tragischen Heldin mit der unerbittlichen Beredsamkeit einer Elektra, Medea oder Antigone. Toibins Meisterleistung in Vorstellungskraft und Sprache ist ein so lebendiges und überzeugendes Porträt, dass sich unser Bild von Maria für immer verändern wird.