Bewertung:

Bruno Latours Schriften in „Essays on Hope“ und verwandte Werke haben gemischte Kritiken erhalten. Die Leser schätzen seine Einsichten in die Wissenschaftsphilosophie, kritisieren aber die Dichte und Komplexität seines Stils. Seine Argumente über die Realität und die Wissenschaft finden bei vielen Anklang, doch manche finden sie unnötig verworren, was bei Lesern, die Klarheit bevorzugen, zu Frustration führt.
Vorteile:⬤ Bietet tiefe Einblicke in die Wissenschaft und die Beziehung des Menschen zur Welt.
⬤ Ermutigt zu kritischem Denken und zur Wertschätzung der Realität anstelle von Illusionen.
⬤ Bietet einen respektvollen Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaftstheorie, der ein breites Publikum anspricht.
⬤ Geschrieben in einem erfrischenden Erzählstil mit subtilem Witz, den manche Leser anziehend finden.
⬤ Der Text wird oft als dicht und übermäßig ausgeschmückt beschrieben, was es einigen Lesern schwer macht, sich auf das Buch einzulassen.
⬤ Einige Rezensenten sind der Meinung, dass das Buch deutlich kürzer sein könnte, ohne an Bedeutung zu verlieren.
⬤ Einige Kritiker äußern sich besorgt über Latours Verständnis von Wissenschaft und vermuten, dass sein Wissen oberflächlich ist.
⬤ Einige sind der Meinung, dass es sich eher um eine Zusammenstellung früherer Ideen handelt, als dass neue Inhalte präsentiert werden.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Pandora's Hope: Essays on the Reality of Science Studies
Ein befreundeter Wissenschaftler fragte Bruno Latour ganz unverblümt: „Glauben Sie an die Realität? „Verblüfft von dieser seltsamen Frage, gibt Latour in Pandora's Hope seine akribische Antwort. Es ist ein bemerkenswertes Argument für ein praktisches Verständnis der Realität der Wissenschaft.
In diesem Buch legt Latour, den Richard Rorty als die neue „b te noire der Wissenschaftsanbeter“ bezeichnete, sein philosophisch fundiertestes Buch seit Science in Action vor. Anhand von Fallstudien über Wissenschaftler, die im Amazonasgebiet den Boden analysieren oder in Pasteurs Labor die Fermentation von Milchsäure untersuchen, zeigt er uns die unzähligen Schritte, durch die Ereignisse in der materiellen Welt in wissenschaftliche Erkenntnisse umgewandelt werden. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Welt der Technik wird deutlich, wie die materielle und die menschliche Welt in diesem Prozess zusammenkommen und sich gegenseitig verändern.
Warum, so fragt Latour, ist die Idee einer unabhängigen, von menschlicher Interaktion freien Realität überhaupt entstanden? Seine Antwort auf diese Frage, die an die von Platon erzählten Debatten zwischen Macht und Recht anknüpft, verweist auf das, was in den so genannten Wissenschaftskriegen wirklich auf dem Spiel steht: die ratlose Unterwerfung der einfachen Menschen vor den sich bekriegenden Kräften, die Anspruch auf die letzte Wahrheit erheben.