Bewertung:

In den Rezensionen wird Perry Andersons Buch aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, wobei die Tiefe der EU-Geschichte und die Kritik an den politischen Strukturen hervorgehoben werden. Andersons Essays behandeln wichtige Themen, werden aber auch kritisiert, weil sie übertrieben, intellektuell dicht und manchmal unzusammenhängend sind. Das Buch ist für ernsthafte Leser zu empfehlen, die an detaillierten Analysen der EU-Politik und -Geschichte interessiert sind, wird aber wegen der mangelnden Auseinandersetzung mit bestimmten Perspektiven und Komplexitäten kritisiert.
Vorteile:⬤ Eingehende historische Analyse der EU und ihrer Mitgliedstaaten
⬤ aufschlussreiche Essays, die den Kontext zur aktuellen globalen Dynamik herstellen
⬤ gut recherchiert mit Verweisen auf die Originalsprachen
⬤ bietet einen kritischen Blick auf die politische Struktur der EU und ihr Verhältnis zu den USA
⬤ eleganter Schreibstil, der ernsthafte Leser anspricht
⬤ umfassende Behandlung wichtiger Themen wie Zypern und Türkei.
⬤ Gelegentlich hyperbolischer und übermäßig kritischer Schreibstil
⬤ einigen Kapiteln mangelt es an Mitgefühl oder Bezug zur heutigen Realität
⬤ dichtes Vokabular und komplexe Sätze können für Gelegenheitsleser entmutigend sein
⬤ bemerktes Fehlen von Beiträgen von Frauen in der historischen Analyse
⬤ wahrgenommene Voreingenommenheit in den politischen Ansichten, insbesondere in Bezug auf amerikanische versus europäische linke Perspektiven
⬤ einige Rezensenten beschreiben die Essays als unzusammenhängend oder schweifend.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The New Old World
Die neue alte Welt befasst sich mit der Geschichte der Europäischen Union, den Kernländern des Kontinents und der Frage ihrer weiteren Ausdehnung nach Asien. Es beginnt mit einer Betrachtung der Ursprünge und Ergebnisse der europäischen Integration seit dem Zweiten Weltkrieg und der Art und Weise, wie die heutige EU in einer Reihe von zeitgenössischen Disziplinen theoretisiert wurde.
Anschließend werden die politischen und kulturellen Entwicklungen in den drei wichtigsten Staaten des ursprünglichen Gemeinsamen Marktes - Frankreich, Deutschland und Italien - näher beleuchtet. Ein dritter Abschnitt untersucht die miteinander verknüpfte Geschichte Zyperns und der Türkei, die eine führende geopolitische Herausforderung für die Gemeinschaft darstellen.
Das Buch endet mit einem Rückblick auf die Ideen der europäischen Einheit von der Aufklärung bis zur Gegenwart und ihre Bedeutung für die Zukunft der Union. Die neue alte Welt bietet ein kritisches Porträt eines Kontinents, der heute zunehmend als moralisches und politisches Vorbild für die ganze Welt gefeiert wird.