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Ever Closer Union?: Europe in the West
Eine umfassende, kritische Bewertung der EU nach dem Brexit Die Europäische Union ist eine politische Ordnung von besonderer Prägung und kontinentaler Ausdehnung. Ihr Gemeinwesen ist mit 446 Millionen Menschen das drittgrößte der Welt, doch das Verhalten ihrer Repräsentanten ist bekanntlich kaum zu kontrollieren.
Welche Struktur hat sich sechzig Jahre nach dem Gründungsvertrag herauskristallisiert, und ist das Versprechen einer immer engeren Union noch gültig? Perry Anderson stellt dem Selbstbild des Blocks die historische Bilanz seines Zusammenschlusses entgegen. Er zeichnet den großen Bogen der europäischen Geschichte nach, vom Ersten Weltkrieg bis zur Krise der Eurozone, von der Hegemonie von Versailles bis zu der von Maastricht, und ordnet die Arbeit der führenden zeitgenössischen Analysten der EU - sowohl unabhängige Kritiker als auch Hofphilosophen - in ältere Traditionen des politischen Denkens ein.
Gibt es Ähnlichkeiten mit dem Zeitalter Metternichs, Lektionen in Staatskunst aus dem Zeitalter Machiavellis? Ein Exkurs über den überraschenden Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Union befasst sich mit den Reaktionen innerhalb der Intelligenz des Landes, die von zerknirscht bis glühend reichen. Wie stehen Brüssel und Westminster als Verfassungsgebilde im Vergleich da? Oder anders gefragt: Was ist schlimmer?