Bewertung:

Die Rezensionen zu „Ecce Homo“ von Nietzsche sind sehr unterschiedlich. Viele loben den Witz, die Einsicht und die inspirierenden Aspekte des Buches, während andere die Arroganz und die Selbstüberschätzung des Autors kritisieren. Das Buch, das die Form einer einzigartigen Autobiografie“ annimmt, wird sowohl als unterhaltsam als auch als zum Nachdenken anregend empfunden, auch wenn einige den Stil des Buches als hochtrabend und eigenwillig empfinden. Die Qualität der Kindle-Ausgabe wird ebenfalls positiv hervorgehoben, obwohl es einige Beschwerden über das Fehlen von aktiven Anmerkungen im Vergleich zu anderen Ausgaben gibt.
Vorteile:Äußerst unterhaltsam, witzig und zu Herzen gehend. Inspirierende Einsichten über die Akzeptanz des Schicksals und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Die Kindle-Ausgabe ist gut formatiert und verfügt über ein aktives Inhaltsverzeichnis. Viele Rezensenten schätzen Nietzsches Witz und die zum Nachdenken anregende Art seiner Argumente. Einige halten es für ein gutes Nachschlagewerk, um seine anderen Werke zu verstehen.
Nachteile:Die Kritik an Nietzsches Arroganz und Selbstherrlichkeit ist groß. Der Schreibstil wird von einigen als hochtrabend und eigenwillig empfunden, was zu einem Gefühl der Unnahbarkeit führt. Die Kürze des Buches (64 Seiten) und das Fehlen aktiver Anmerkungen in der Kindle-Ausgabe werden als Nachteil genannt. Einige Rezensenten äußern ihre Unzufriedenheit über die vom Text abweichende Übersetzung des Hörbuchs.
(basierend auf 55 Leserbewertungen)
Als Titel für seine Autobiographie wählte Friedrich Nietzsche die Worte des Pilatus, als er Christus vor dem Pöbel abführte: Ecce Homo, oder Seht den Menschen.
Der ursprüngliche Untertitel "Wie man wird, was man ist" suggeriert eine psychologisch faszinierende Erkundung der persönlichen Geschichte des Philosophen. Nietzsche erfüllt dieses Versprechen mit einer dramatischen Zusammenfassung seines Lebens und seiner Karriere, die herkömmliche Vorstellungen von Autobiografie auf den Kopf stellt.
Ecce Homo wurde 1888 geschrieben und nur wenige Wochen vor Nietzsches vollständigem geistigen Zusammenbruch fertiggestellt. 1908 wurde es posthum veröffentlicht. Der unverschämt egoistische Rückblick auf das Leben und die Werke des Philosophen - mit Kapiteln wie "Warum ich so weise bin" und "Warum ich so gute Bücher schreibe" - wird durch die meisterhafte Sprache und die stets relevanten Ideen von bloßer Arroganz befreit.
Nietzsche rechnet nicht nur mit seinen zahlreichen persönlichen und philosophischen Feinden ab (darunter Richard Wagner, der deutsche Nationalismus und das Christentum), sondern betont auch, wie wichtig es ist, die traditionelle Moral zu hinterfragen, Autonomie zu erlangen und sich der Kreativität zu verschreiben. Diese einzigartigen Memoiren sind für Philosophiestudenten eine unverzichtbare Lektüre und entscheidend für das Verständnis von Nietzsches anderen Werken.