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Kissinger: 1923-1968: The Idealist
Vom Bestsellerautor von Der Aufstieg des Geldes und Das Quadrat und der Turm, die endgültige Biografie von Henry Kissinger, die auf einem beispiellosen Zugang zu seinen privaten Papieren beruht.
Ausgezeichnet mit dem Arthur Ross Book Award des Council on Foreign Relations
Kein amerikanischer Staatsmann wurde so verehrt oder so geschmäht wie Henry Kissinger. Einst als "Super K" gefeiert - der "unentbehrliche Mann", dessen Rat von jedem Präsidenten von Kennedy bis Obama eingeholt wurde - wurde er auch von Verschwörungstheoretikern gejagt, die jede seiner "Telkonen" nach Beweisen für machiavellistisches Fehlverhalten durchsuchten. Doch wie Niall Ferguson in dieser magistralen zweibändigen Biografie zeigt, die sich nicht nur auf Kissingers bisher verschlossene Privatpapiere stützt, sondern auch auf Dokumente aus mehr als hundert Archiven auf der ganzen Welt, beruht die Vorstellung von Kissinger als rücksichtslosem Erzrealisten auf einem grundlegenden Missverständnis.
Die erste Hälfte von Kissingers Leben wird in der Regel als Quintessenz der amerikanischen Aufstiegsgeschichte übergangen: der jüdische Flüchtling aus Hitlerdeutschland, der es bis ins Weiße Haus schaffte. Doch in diesem ersten von zwei Bänden zeigt Ferguson, dass das, was Kissinger vor seiner Ernennung zum nationalen Sicherheitsberater von Richard Nixon erreichte, auf seine Weise erstaunlich war. Als Teenager schuftete er in einer New Yorker Fabrik und studierte unermüdlich in der Nacht. Er wurde zur US-Infanterie eingezogen und nahm an der Ardennenoffensive sowie an der Befreiung eines Konzentrationslagers teil, beendete aber seine Militärkarriere mit der Vernehmung von Nazis. Es war in Harvard, wo Kissinger seine Berufung fand. Nachdem er sich in die Philosophie Kants und die Diplomatie Metternichs vertieft hatte, erlangte er Berühmtheit, indem er für einen "begrenzten Atomkrieg" plädierte. Nelson Rockefeller heuerte ihn an. Kennedy rief ihn nach Camelot. Doch Kissingers Aufstieg war alles andere als unwiderstehlich. Verfolgt von Pressefehlern und enttäuscht von "Rocky", schien Kissinger festzustecken - bis eine Reise nach Vietnam alles veränderte.
The Idealist ist die Geschichte eines der wichtigsten strategischen Denker, die Amerika je hervorgebracht hat. Es ist auch ein politischer Bildungsroman, der erklärt, wie "Dr. Seltsam" als Consigliere eines Politikers endete, den er immer verabscheut hatte. Wie Fergusons klassische zweibändige Geschichte des Hauses Rothschild wirft auch Kissinger ein neues, blendendes Licht auf eine ganze Ära. Der unverzichtbare Bericht über ein außergewöhnliches Leben, der die Welt des Kalten Krieges neu gestaltet.