Bewertung:

Das Buch bietet wertvolle Einblicke in organisatorische Dysfunktion und individuelles Verhalten durch die Konzepte des defensiven und des produktiven Denkens (Defensive Reasoning and Productive Reasoning). Es betont, wie wichtig es ist, selbstschädigende Verhaltensweisen zu überwinden, um die organisatorische Effizienz zu verbessern. Während viele Rezensenten die gute Lesbarkeit und die praktischen Konzepte loben, kritisieren einige den Mangel an umsetzbaren Ratschlägen, und einige meinten, die zweite Hälfte sei weniger gründlich als die erste.
Vorteile:⬤ Bietet tiefe Einblicke in organisatorische Dysfunktion und persönliche Entwicklung.
⬤ Leicht lesbar mit praktischen Konzepten, die sofort angewendet werden können.
⬤ Nützliche Fallstudien, die Kommunikationsprobleme in Organisationen veranschaulichen.
⬤ Stellt den Status quo in Frage und ermutigt zur persönlichen Verantwortung für Wachstum.
⬤ Es fehlen umsetzbare Ratschläge, wie man die Konzepte in der Praxis anwenden kann.
⬤ Einige Teile des Buches fühlen sich langatmig an und wiederholen sich möglicherweise, mit Verallgemeinerungen, denen es an soliden Forschungsnachweisen fehlt.
⬤ Die zweite Hälfte des Buches bietet im Vergleich zur ersten Hälfte nicht genügend Tiefe.
⬤ Einige Leser könnten enttäuscht sein, wenn sie eine eher technische Analyse erwarten.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Organizational Traps: Leadership, Culture, Organizational Design
Jeder, der schon einmal in einer Organisation gearbeitet hat, weiß, dass dysfunktionales Verhalten weit verbreitet ist. Konflikte werden häufig vermieden oder verdrängt, anstatt offen ausgetragen zu werden. Gleichzeitig brechen dieselben Argumente oft wieder und wieder hervor, fast wortwörtlich. Revierkämpfe werden über längere Zeiträume ohne Lösung fortgesetzt. In Besprechungen wird zustimmend genickt und dann eilig der Raum verlassen, um sich unter vier Augen bei verständnisvollen Zuhörern zu beschweren. Das Schlimmste ist, dass die Menschen, wenn sie gefragt werden, ob sich die Dinge jemals ändern werden, verzweifelt die Hände hochwerfen. Sie fühlen sich wie Opfer, die in einer Anstalt gefangen sind.
Und die Menschen sind oft gefangen. Aber sie sind nicht durch ein unterdrückendes Regime oder eine Organisationsstruktur gefangen, die ihnen aufgezwungen wurde. Sie sind keine Opfer. Vielmehr sind die Menschen selbst dafür verantwortlich, dass der Status quo so resistent gegen Veränderungen ist. Wir sind durch unser eigenes Verhalten gefangen.
Forscher und Praktiker haben oft über diese Dinge nachgedacht, aber es gibt ein Rätsel. Einerseits besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass diese Fallen kontraproduktiv für eine effektive Leistung sind. Andererseits gibt es fast keine Überlegungen dazu, wie organisatorische Fallen verhindert oder reduziert werden können.
In diesem Buch wird argumentiert, dass alle Theorien, die zur Beschreibung und zum Verständnis solcher organisatorischen Fallen herangezogen werden, auch für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verringerung und Vermeidung dieser Fallen verwendet werden sollten. Argyris ist einer der weltweit führenden Managementwissenschaftler, dessen Arbeiten immer wieder Licht in organisatorische Probleme gebracht haben. Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für MBAs, Manager und Berater.