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Die Physiologie des Essens ist eine Ode an die Tischkultur, die sowohl schelmisch als auch ehrfürchtig ist. Sie ist das Gründungswerk der Gastronomie und eine Inspirationsquelle für Balzac und Barthes.
Das 1825 erschienene Werk ist nicht nur ein Lesegenuss voller köstlicher Anekdoten, sondern auch eine Reflexion: Was sagen diese höflichen Momente, in denen Gäste und Gastgeber Speisen und Weine verkosten und sich dabei unterhalten, über uns aus? Die Physiologie des Gotts ist eine Sammlung von Erinnerungen. Es geht darum, wie man vertraute Themen mit einem Hauch von Noblesse, einem Hauch von Pomp oder Feierlichkeit behandelt. Das könnte ermüdend wirken, wenn nicht alles in Bescheidenheit und Heiterkeit baden würde.
Brillat-Savarin (1755-1826) leitete mit seiner Genialität die Intellektualisierung der Gastronomie ein, die bis heute nicht abreißen sollte. Die Physiologie des Gaumens oder Meditationen der transzendenten Gastronomie ist der Titel des bekanntesten literarischen Werkes des französischen Gastronomen Jean Anthelme Brillat-Savarin, das mit einem Vorwort von Honor de Balzac versehen ist.