
Enlightenment Prelate: Benjamin Hoadly, 1676-1761
Benjamin Hoadly, nacheinander Bischof von Bangor, Hereford, Salisbury und Winchester, war der umstrittenste englische Kirchenmann des 18. Jahrhunderts und hat sich zu Unrecht den Ruf eines nachlässigen und politischen Bischofs erworben.
Seine Predigt über das Wesen des Reiches Christi löste die Bangor-Kontroverse aus, die von 1717 bis 1720 andauerte und Hunderte von Büchern, Traktaten und Predigten hervorbrachte, während sein Engagement für die Whigs und die Sache der Toleranz für Andersdenkende ihm die Feindschaft vieler zeitgenössischer und späterer Kirchenmänner einbrachte. In dieser kraftvollen, revisionistischen Studie wird Hoadly als engagierter und gewissenhafter Bischof mit starken und fortschrittlichen Prinzipien dargestellt. Sein Engagement für die Ideologie der Revolution von 1688 und für die Aufnahme Andersdenkender in die Kirche von England werden als Hauptmotive für sein Wirken als Prediger, Autor und Bischof herausgestellt.
Gibson zeigt auch, wie Hoadlys entschiedenes Eintreten für den Rationalismus ihn zu einem Mitstreiter der englischen Aufklärung machte, während sein Engagement für die bürgerlichen Freiheiten ihn zu einem Wegbereiter der amerikanischen Revolution werden ließ. Vor allem aber blieb das Ziel der Wiedervereinigung der englischen Protestanten das Herzstück von Hoadlys Vermächtnis.