Bewertung:

Das Buch „Todgeweihtes Herz“ von Roger Scruton ist eine detaillierte Analyse von Wagners Oper „Tristan und Isolde“, in der die musikalischen, philosophischen und historischen Dimensionen erforscht werden. Es erfordert ein umfassendes Verständnis der Musiktheorie und der deutschen Philosophie, was es für manche zu einer anspruchsvollen Lektüre macht. Es bietet jedoch tiefe Einblicke in die Themen Liebe und Aufopferung und richtet sich an alle, die ein großes Interesse an klassischer Musik und Wagners Werk haben.
Vorteile:Eine eingehende Analyse von Wagners „Tristan und Isolde“, die Verbindungen zwischen Musik, erotischer Liebe und Philosophie aufzeigt. Scruton wird für seine Gelehrsamkeit, seine Fähigkeit, komplexe Ideen zu vermitteln, und die Einzigartigkeit des Buches bei der Erforschung der heiligen Aspekte der Liebe gelobt. Viele Leser empfanden es als eine lohnende und aufschlussreiche Studie, die aufgrund ihrer Erkenntnisse zum wiederholten Lesen anregt.
Nachteile:Das Buch kann anspruchsvoll und dicht sein und erfordert einen soliden Hintergrund in Musiktheorie und Philosophie. Einige Leser fanden Teile des Buches schwer verständlich und hatten das Gefühl, dass Scrutons konservative Voreingenommenheit manchmal seine Argumente beeinträchtigte. Außerdem gab es Meinungsverschiedenheiten mit einigen seiner Interpretationen und Ansichten über die heutige Gesellschaft.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Death-Devoted Heart: Sex and the Sacred in Wagner's Tristan and Isolde
Die mittelalterliche Legende von Tristan und Isolde erzählt die Geschichte von zwei Liebenden, die unwissentlich einen Zaubertrank trinken und schließlich in den Armen des anderen sterben.
Während die Kritiker Wagners Tristan und Isolde für die Originalität und Subtilität der Musik gelobt haben, haben sie das Drama als "bloße Lappalie" angeprangert - eine Darstellung von Wagners verbotener Liebe zu Mathilde Wesendonck, der Frau eines Bankiers, die ihn während seines Exils in der Schweiz unterstützte. Todgeweihtes Herz sprengt diese gängige Interpretation und beweist, dass das Drama mehr ist als nur eine Sublimierung der Liebe des Komponisten zu Wesendonck oder ein wehmütiger romantischer Traum.
Scruton belegt kühn, dass Tristan und Isolde eine tiefe religiöse Bedeutung hat und heute noch genauso relevant ist wie für Wagners Zeitgenossen. Er bietet auch einen tiefen Einblick in das Wesen der erotischen Liebe, die heiligen Qualitäten der menschlichen Leidenschaft und den besonderen Platz der Erotik in unserer Kultur. Seine Argumentation berührt das Wesen der Tragödie, die Bedeutung des rituellen Opfers und die Bedeutung der Erlösung und bietet eine neue Interpretation von Wagners Meisterwerk.
Roger Scruton hat eine originelle und provokative Darstellung von Wagners Musikdrama verfasst, die Philosophie, Kritik und Musikwissenschaft miteinander verbindet, um die Bedeutung des Werks im 21. Jahrhundert aufzuzeigen.