
On Human Nature
Arthur Schopenhauer, ein Schüler Kants und ein bedeutender Einflussfaktor auf Nietzsches Denken, ging davon aus, dass sich alles Wissen aus unserer Erfahrung mit der Welt ableitet, dass unsere Erfahrung jedoch notwendigerweise subjektiv ist und von unserem eigenen Intellekt und unseren Vorurteilen geformt wird: Die Realität ist daher nur eine Erweiterung unseres eigenen Willens. In diesem Essay, der von THOMAS BAILEY SAUNDERS (1860-1928) übersetzt und in den 1890er Jahren erstmals auf Englisch veröffentlicht wurde, gibt Schopenhauer einen Ausblick auf die menschliche Natur...
und zwar einen pessimistischen, denn Schopenhauer sah das Leben durch eine buddhistische Linse, in der das Begehren zu Leiden führt und die Abschwörung des Begehrens der einzige Weg zu vorübergehender Erleichterung ist. Hier untersucht der Philosoph menschliche Institutionen wie die Regierung, menschliche Ideale wie den freien Willen und das menschliche Verständnis von Charakter und Moral und stellt fest, dass ihnen ein fatalistischer Impuls zugrunde liegt, der die Kultur von den Extremen des Despotismus bis zu denen der Anarchie treibt, ohne dass es auf dem Weg dorthin eine Pause gibt.
Für Studenten der Philosophie und des Intellektualismus des 19. Jahrhunderts ist dies eine faszinierende Lektüre.