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The Walter Lippmann Reader: A Preface to Politics, Liberty and the News, Public Opinion, The Phantom Public
In diesem über 500 Seiten starken Sammelband sind die vier wichtigsten Bücher von Walter Lippman zusammengefasst. Diese vier Bücher sind bahnbrechende Texte in den Bereichen Medienwissenschaft, Politikwissenschaft und Sozialpsychologie.
Walter Lippmann, der Vater des modernen Journalismus, war zweimaliger Pulitzer-Preisträger und Visionär. A Preface to Politics ist der prägnanteste Kommentar zur heutigen Politik: Gleichgültigkeit. Wenn Männer und Frauen das Gefühl haben, dass Wahlen und Gesetzgebungen keine große Rolle spielen, dass Politik eine eher ferne und unwichtige Angelegenheit ist, könnte der Reformer sich auch selbst ein paar gründliche Zweifel einreden.
Die Gleichgültigkeit ist eine Kritik, die sich über die Widersprüche und Streitereien hinwegsetzt, indem sie die politische Methode selbst in Frage stellt. In Liberty and the News warnt uns Walter Lippmann eindringlich vor der Bedeutung zuverlässiger Nachrichten für das Überleben einer gesunden Demokratie. Er wetterte gegen schlechten Journalismus und machte deutlich, dass die Öffentlichkeit in der Lage sein muss, die Wahrheit herauszufinden, sonst ist die Demokratie dem Untergang geweiht.
Public Opinion zeigt auf, wie die Medien die öffentliche Wahrnehmung prägen können und wie diese Wahrnehmung die Gesellschaft verändert. Es ist eine kritische Bewertung einer funktionierenden demokratischen Regierung, insbesondere der irrationalen und oft eigennützigen sozialen Wahrnehmungen, die das individuelle Verhalten beeinflussen und einen optimalen gesellschaftlichen Zusammenhalt verhindern. Die detaillierten Beschreibungen der kognitiven Einschränkungen, mit denen Menschen konfrontiert sind, wenn es darum geht, ihre soziopolitische und kulturelle Umgebung zu verstehen, und die dazu führen, dass sie einen sich entwickelnden Katalog allgemeiner Stereotypen auf eine komplexe Realität anwenden, machten Public Opinion The Phantom Public zu Lippmans überragender Leistung, die das politische Denken über Jahrzehnte hinweg beeinflussen sollte.
Darin stellt Lippman die These auf, dass die Öffentlichkeit lediglich eine Illusion, ein Mythos und zwangsläufig ein Phantom ist. Man kann nicht davon ausgehen, dass der Durchschnittsbürger genug über Ereignisse weiß, die sich seiner Kontrolle entziehen, um eine informierte und sinnvolle Stimme abzugeben.