Bewertung:

Das Buch bietet eine fesselnde Darstellung der Entwicklung des politischen Denkens in Amerika, die den Niedergang des traditionellen Liberalismus und den Aufstieg verschiedener ideologischer Bewegungen wie des Progressivismus und des Faschismus hervorhebt. Walter Lippmann übt aufschlussreiche Kritik an Demokratie und Regierungsführung und konzentriert sich dabei auf die Rolle von Regierung und Führung in der Gesellschaft.
Vorteile:Großartige Darstellung politischer Modelle, zeitloser Klassiker mit reichhaltigen Beispielen, bietet tiefe Einblicke in die Veränderungen des politischen Denkens, bedeutende Kritik an Demokratie und Regierungsführung, die auch heute noch relevant ist.
Nachteile:Lippmanns Ansichten können als übermäßig kritisch gegenüber dem traditionellen Liberalismus und der US-Verfassung angesehen werden, was möglicherweise zu Kontroversen über sein Eintreten für eine zentralisierte Regierungsmacht führt. Manche könnten seine historische Perspektive als abschätzig gegenüber grundlegenden Ereignissen wie der Amerikanischen Revolution empfinden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
A Preface to Politics
Der prägnanteste Kommentar zur heutigen Politik ist Gleichgültigkeit.
Wenn Männer und Frauen das Gefühl haben, dass Wahlen und Gesetzgebungen keine große Rolle spielen, dass Politik eine eher ferne und unwichtige Angelegenheit ist, könnte der Reformer sich selbst ein paar gründliche Zweifel einreden. Die Gleichgültigkeit ist eine Kritik, die sich über die Widersprüche und Streitereien hinwegsetzt, indem sie die politische Methode selbst in Frage stellt.
Führende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erkennen dies. Sie wissen, dass kein Angriff so verhängnisvoll ist wie das Schweigen, dass keine Beschimpfung so vernichtend ist wie das weise und nachsichtige Lächeln der Menschen, die sich nicht kümmern. Ich habe eine vorläufige Skizze für eine Theorie der Politik vorgelegt, ein Vorwort zum Denken.
Wie alle Spekulationen über menschliche Angelegenheiten ist sie das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit den Problemen, wie sie sich in der Erfahrung eines einzelnen Menschen zeigen. Denn auch wenn eine persönliche Vision zuweilen eine beredte und universelle Sprache annehmen kann, sollte man nie vergessen, dass alle Philosophien die Sprache bestimmter Menschen sind.