Bewertung:

Das Buch ist eine bedeutende und zum Nachdenken anregende Kritik an der Demokratie und der Rolle der Öffentlichkeit in der Regierung. Es hat gemischte Kritiken erhalten, die sowohl seine wertvollen Einsichten als auch seine pessimistischen Ansichten über die demokratische Beteiligung hervorheben.
Vorteile:⬤ Das Buch findet bei den Lesern Anklang und regt sie dazu an, ihre Rolle in der Gesellschaft und in der Verwaltung zu überdenken.
⬤ Es wird als unverzichtbar für alle angesehen, die sich für die Beziehung zwischen Staat und Gesellschaft interessieren.
⬤ Der Text wird als klar, gut lesbar und schön gestaltet gelobt.
⬤ Es bietet großartige Einblicke in die politische Urteilskraft und die Grenzen der Bürgerbeteiligung.
⬤ Das Buch ist wertvoll für das Verständnis des historischen Kontextes des Neoliberalismus.
⬤ Der Text wird für seine elitären und pessimistischen Ansichten über die Fähigkeiten der normalen Bürger kritisiert.
⬤ Einige Leser halten Lippmanns Argumente für zu vereinfacht und nicht logisch genug.
⬤ Es ist weniger populär als Lippmanns früheres Werk „Public Opinion“, was seine Bedeutung überschatten könnte.
⬤ Das Buch kann die negative Ansicht verstärken, dass nur Experten regieren sollten und der demokratische Prozess ins Abseits gerät.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Phantom Public
In einer Zeit, die von Politikern und den verschiedenen Instrumenten der direkten Demokratie angewidert ist, bleibt Walter Lippmanns The Phantom Public so aktuell wie eh und je. Es zeigt Lippmann zu einer Zeit, als er die Missstände in der amerikanischen Demokratie am kritischsten betrachtete. In seiner antipopulistischen Grundhaltung verteidigt dieser Band den Elitismus als eine ernstzunehmende und unverwechselbare intellektuelle Option, die in der amerikanischen Vergangenheit beachtliche Vorläufer hat. Lippmanns entmythologisierte Sicht auf das amerikanische Regierungssystem hat auch heute noch Bestand.
In The Phantom Public geht es um den desillusionierten Menschen, der nicht nur von der Demokratie, sondern auch von Reformen desillusioniert ist. Lippmann zufolge ist der durchschnittliche Wähler nicht in der Lage zu regieren; die so genannte Öffentlichkeit ist lediglich ein Phantom. Bei der Politikgestaltung sollte nicht zwischen Experten und Amateuren unterschieden werden, sondern zwischen Insidern und Außenseitern. Lippmann stellt die Kernannahme der progressiven Politik sowie jede Theorie in Frage, die vorgibt, die politische Entscheidungsfindung in den Händen des Volkes als Ganzes zu belassen.
In seiner Biografie Walter Lippmann and the American Century lobt Ronald Steel The Phantom Public als eines von Lippmanns überzeugendsten und aufschlussreichsten Büchern. Darin hat er sich mit der Unzulänglichkeit der traditionellen Demokratietheorie auseinandergesetzt. Dieser Band ist Teil einer fortlaufenden Reihe über die Hauptwerke von Walter Lippmann. Da immer mehr Amerikaner dazu neigen, dem politischen System gegenüber apathisch zu werden, ist dieser Klassiker eine unverzichtbare Lektüre für Studenten, Lehrer und Forscher der Politikwissenschaft und Geschichte.