Bewertung:

Walter Lippmanns „Public Opinion“ ist eine kritische Untersuchung der Beziehung zwischen Medien, öffentlicher Wahrnehmung und demokratischen Prozessen. In dem Buch wird argumentiert, dass die öffentliche Meinung oft falsch informiert und von kulturellen Stereotypen geprägt ist, anstatt die Realität genau widerzuspiegeln. Lippmann vertritt die Auffassung, dass das ideale Funktionieren der Demokratie eine informierte Öffentlichkeit voraussetzt, was aufgrund der Beschränkungen und Manipulationen durch Medien und soziale Einflüsse oft nicht der Fall ist. Die Leser loben die Klarheit von Lippmanns Prosa und die Tiefe seiner Einsichten, weisen aber gleichzeitig auf Qualitätsmängel bei einigen Ausgaben des Buches hin.
Vorteile:⬤ Klare und fesselnde Prosa, die komplexe Ideen zugänglich macht.
⬤ Tiefe Einblicke in die Natur der öffentlichen Meinung und den Einfluss der Medien.
⬤ Provokative Argumente über die Unzulänglichkeiten der Demokratie und die Notwendigkeit eines informierten Diskurses.
⬤ Zeitlose Relevanz; viele Kritikpunkte gelten für die heutige Medienlandschaft.
⬤ Wertvoll für alle, die sich für Medien, Politik und Philosophie interessieren.
⬤ Viele Ausgaben des Buches sind schlecht gedruckt, was zu frustrierenden Leseerlebnissen führt.
⬤ Manche Leser finden Lippmanns Schlussfolgerungen zu pessimistisch oder idealistisch.
⬤ Es gibt Kritik an den säkularen und humanistischen Ansichten des Autors, die vielleicht nicht bei allen Lesern auf Resonanz stoßen.
⬤ Das Buch enthält eine Fülle von Ideen, die eine sorgfältige Lektüre und Reflexion erfordern, was für manche Leser eine Herausforderung darstellen kann.
(basierend auf 59 Leserbewertungen)
Public Opinion
"Die Art der Darstellung ist so objektiv und projektiv, dass man dieses Buch beendet, ohne zu merken, dass es vielleicht die wirksamste Anklage gegen die Demokratie ist, die je verfasst wurde..." --John Dewey, The New Republic (1922)
Die Öffentliche Meinung aus dem Jahr 1922 ist eines der einflussreichsten Werke von Walter Lippmann. Diese Originalreplik wurde als "das Gründungsbuch des modernen Journalismus" bezeichnet und ist ein klassisches Lehrbuch für Politikwissenschaft, Journalismus und Medienwissenschaft. Lippmann stellt in dieser Demokratiekritik fest, dass "der Durchschnittsbürger in einer Welt lebt, die er nicht sieht, nicht versteht und nicht zu lenken vermag." Außerdem würden die Geschwindigkeit und die Sensationslust der Massenmedien (in den 1920er Jahren) die Dinge nicht besser, sondern schlechter machen. Mehr Informationen führen nicht zu besser informierten Bürgern, wie oft angenommen wird.
Lippmann zufolge muss die Lösung in einer regierenden Klasse gefunden werden, einer "spezialisierten Klasse von Männern", die über das erforderliche Wissen verfügen, um die großen Herausforderungen des Staates zu bewältigen. Das traditionelle Konzept der Demokratie sei im Grunde genommen unmöglich. In einer Zeit, in der die Kritik an den Regierungen zunimmt, vom Brexit in Großbritannien und den Gelbwesten in Frankreich bis hin zu den Jugendprotesten in Hongkong und den "Deplorables" in Trumps Vereinigten Staaten, ist Public Opinion ein Muss für Journalisten, Historiker und alle, die sich für Medien und aktuelle Themen interessieren.