Bewertung:

Das Buch bietet einen klaren und aufschlussreichen Überblick über die Waldorfpädagogik und ist daher besonders für Lehrer und Eltern in diesem System geeignet. Einige Leser finden es jedoch anspruchsvoll und nicht für Anfänger geeignet.
Vorteile:⬤ Klare und einfache Überlegungen
⬤ relevant für Waldorflehrer
⬤ nützlich für diejenigen, die die Waldorfpädagogik kennenlernen wollen
⬤ destilliert die Essenz von Steiners Arbeit effektiv
⬤ empfohlen für Eltern und Lehrer.
⬤ Keine schnelle Lektüre
⬤ kann für Anfänger eine Herausforderung sein
⬤ einige Leser meinten, es sei eher für ein akademisches Publikum geeignet.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Essence of Waldorf Education
"Es ist ein einfaches, aber wesentliches Prinzip: Bildung zielt auf die Zukunft, auf eine Zeit, die wir als Erzieher noch nicht kennen und nicht vorhersehen können. Die Herausforderungen, mit denen die Kinder in der Zukunft konfrontiert sein werden, sind nicht die der Vergangenheit - unserer Vergangenheit, unserer Lebensgeschichte und unseres Horizonts. Die Zeiten ändern sich, die Lebenswirklichkeiten auch, und in unserer Zeit ändern sie sich schnell und dramatisch. Erziehung zielt auf die Zukunft und das bringt uns als Erzieher in eine schwierige Situation: Diese Zukunft ist nicht - oder nur zum Teil - identisch mit unserer Vergangenheit, mit unseren Lebenserfahrungen. Meine Jugend, Ihre Jugend: Sie sind nicht identisch mit der jugendlichen Verfassung und Lebenswirklichkeit, auf die wir unsere Erziehungsanstrengungen derzeit ausrichten müssen. Aber erziehen müssen wir, und erziehen heißt auf eine Zukunft vorbereiten." -Peter Selg (aus dem Buch) Schulen spiegeln den Zustand der Gesellschaft wider. Wenn die Gesellschaft materialistisch, wettbewerbsorientiert, egoistisch und technologisch ist und sich nicht um menschliche Werte und langfristiges Denken kümmert, werden unsere Schulen dazu neigen, diese Werte widerzuspiegeln. Was aber, wenn es bei der Bildung um etwas anderes ginge? Was wäre, wenn es bei der Bildung um die Zukunft ginge? Was wäre, wenn es bei der Bildung darum ginge, eine neue Generation von Menschen heranzubilden, die mit Körper, Seele und Geist integriert sind und die fähig sind, selbst zu denken und zu lieben? Vielleicht würde sich die Welt verändern. Die Waldorfschule, die 1919 von Rudolf Steiner ins Leben gerufen und geleitet wurde, hatte genau dieses Ziel vor Augen.
In diesem leidenschaftlichen, inspirierenden und bewegenden Buch spricht Peter Selg aus einer tiefen Kenntnis der Anthroposophie und aus seiner umfangreichen Erfahrung als Kinderpsychiater. Er kehrt zu den ursprünglichen Impulsen der ersten Waldorfschule zurück, um zu zeigen, dass sie nach wie vor gültig sind und dem entsprechen, was wir brauchen. Aus dieser Sicht ist die Waldorfpädagogik zukunftsorientiert, basiert auf einer ganzheitlichen Weltanschauung und Kosmologie, die humanistisch, wissenschaftlich und spirituell ist, und entwickelt sich durch einen Lehrplan und eine auf Liebe basierende Lehrer-Schüler-Beziehung. Im Mittelpunkt steht das Wunder der Entwicklung des Menschen. In Anerkennung der gleichen Bedeutung von Denken, Fühlen und Wollen arbeitet die Waldorfpädagogik durch körperliche Bewegung und Kunst sowie durch Intellekt und Verstand. Waldorfpädagogik ist keine Theorie, sondern eine lebendige Realität, und Selg lässt diese Realität durch die Biographie der ersten Waldorfschule vor uns lebendig werden. So lernen wir, sie auf eine neue Weise zu sehen - in ihrem Wesen, als ein heilendes Modell dessen, was Erziehung werden kann, wenn die primäre Beziehung, der innere Kern einer Schule, die freie Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist. Wie Steiner schrieb: "Es ist unsere Aufgabe als Lehrer und Erzieher, in Ehrfurcht vor der Individualität des Schülers zu stehen und ihm unsere Hilfe anzubieten, damit er den Gesetzen seiner eigenen Entwicklung folgen kann.
Wir sind lediglich dazu aufgerufen, alle Hindernisse an Leib und Seele zu beseitigen, die die Individualität an der freien Entfaltung ihrer Möglichkeiten hindern könnten." Ein Vers, der bei der Einweihung eines Gebäudes der Waldorfschule in Stuttgart vorgetragen wurde, drückt das Wesen der Waldorfpädagogik in poetischer Form aus: Möge hier Geisteskraft in der Liebe herrschen, Möge hier Geisteslicht in der Güte wirken, Geboren aus der Gewissheit des Herzens und aus der Standhaftigkeit der Seele, Damit wir dem jungen Menschen leibliche Kraft zur Arbeit, Innerlichkeit der Seele und Klarheit des Geistes bringen können.