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Rudolf Steiner, Life and Work Vol. 3 1900-1914: Spiritual Science and Spiritual Community
"Versuchen Sie, mit der Welt eins zu werden - das ist das beste und wichtigste 'Programm'. Es ist etwas, das nicht in Statuten enthalten sein kann, sondern in unseren Herzen wie eine Flamme brennen muss." -- Rudolf Steiner
Der dritte Band von Peter Selgs umfassender Darstellung von Rudolf Steiners Leben und Werk beginnt mit Steiners Einladung zu einem Vortrag in der Theosophischen Gesellschaft im Sommer 1900. Von Beginn seines theosophischen Engagements an war Steiner entschlossen, dem westlichen Weg zum Geist, der in voller, bewusster Klarheit des Denkens beschritten wird, zu dienen und ihn zu entwickeln. Er stand daher der Tendenz kritisch gegenüber, in Fragen der Spiritualität und Esoterik die modernen Standards eines fundierten Erkenntnisprozesses zu vermeiden, und betonte stattdessen die Bedeutung der idealistischen Philosophie als Grundlage für das Verständnis spiritueller Erkenntnis.
Obwohl sein Ansatz nicht immer mit den theosophischen Bestrebungen harmonierte, erkannte Rudolf Steiner das aufrichtige Streben an der Basis dieser Bewegung und erklärte sich bereit, zunehmend mehr Verantwortung für die Deutsche Sektion zu übernehmen. Marie von Sivers, die später seine Frau werden sollte, war in dieser Zeit seine unterstützendste Mitarbeiterin. In einer entscheidenden Phase trennte sich Steiner von der Theosophischen Gesellschaft und gründete die Anthroposophische Gesellschaft, mit der er die Entwicklung der modernen Geisteswissenschaft freier und in Übereinstimmung mit seinen ursprünglichen Intentionen fortsetzte.
Dieser Band umfasst die Zeit, in der Steiner einige seiner grundlegenden Werke schrieb: Christentum als mystische Tatsache (1902); Theosophie (1904); Wie erkenne ich die höheren Welten (1904); und An Outline of Esoteric Science (1909). Peter Selg beschreibt auch den Bau des ersten Goetheanums in Dornach als künstlerische Verkörperung der esoterischen Weisheit, aus der eine internationale Arbeitsgemeinschaft hervorging, sowie die Aufführung der Mysteriendramen und Rudolf Steiners tiefgründige christologische Vorträge, die als Fünftes Evangelium bekannt sind.
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"Was es braucht, so Rudolf Steiner, ist ein tieferes Verständnis des Lebens und der sozialen Fragen, ein esoterischer Ansatz, der auch exoterisch fruchtbar werden kann und muss. 'Die Geisteswissenschaft erzieht nicht Stubenhocker oder Aussenseiter, sondern aktive, wirksame Menschen, die in die Welt hinausgehen'. Ein Theosoph oder Anthroposoph im 'wahren Sinne des Wortes' sei jemand, der den 'Nerv der Zeit' treffe, sagte er." -- Peter Selg (aus dem Anfangskapitel)