Bewertung:

Insgesamt erhält das Buch „The Good Story“ von J.M. Coetzee und Arabella Kurtz gemischte Kritiken, die einen spannenden Dialog über Psychologie, Wahrheit und Fiktion hervorheben. Während viele Leser das Buch als aufschlussreich und zum Nachdenken anregend empfanden, waren einige der Meinung, dass es zu sehr vereinfacht oder mit Fachausdrücken überfrachtet sei.
Vorteile:⬤ Spannende Diskussionen über das Zusammenspiel von Psychologie und Fiktion
⬤ Denkanstoßende Einsichten über Wahrheit und Wahrnehmung
⬤ Interessant für Leser, die mit Psychologie oder Literatur vertraut sind
⬤ Gelobt für seine Tiefe und seinen erhellenden Charakter.
⬤ Einige fanden die Dialoge zu simpel oder zu sehr auf psychologischen Fachjargon angewiesen
⬤ Kritik an unzureichendem Engagement zwischen den Autoren
⬤ Bedenken hinsichtlich der Druckqualität in bestimmten Ausgaben.
(basierend auf 20 Leserbewertungen)
The Good Story: Exchanges on Truth, Fiction and Psychotherapy
J. M. Coetzees neuester Roman, The Schooldays of Jesus, ist jetzt bei Viking erhältlich. Late Essays: 2006-2016 wird im Januar 2018 erhältlich sein.
J. M. Coetzee: Welche Beziehung habe ich zu meiner Lebensgeschichte? Bin ich ihr bewusster Autor, oder sollte ich mich einfach als eine Stimme betrachten, die möglichst ungestört einen Strom von Worten ausspricht, der aus meinem Inneren quillt?
Arabella Kurtz: Eine Möglichkeit, über die Psychoanalyse nachzudenken, besteht darin, zu sagen, dass sie darauf abzielt, die erzählende oder autobiografische Vorstellungskraft freizusetzen.
The Good Story ist ein faszinierender Dialog über Psychotherapie und die Kunst des Erzählens zwischen einem Schriftsteller, der sich seit langem für Moralpsychologie interessiert, und einer Psychotherapeutin mit literaturwissenschaftlicher Ausbildung. Coetzee und Kurtz betrachten die Psychotherapie und ihren breiteren sozialen Kontext aus unterschiedlichen Perspektiven, doch im Mittelpunkt ihrer beiden Ansätze steht die Beschäftigung mit dem Erzählen. Der Schriftsteller, der allein arbeitet, hat die Kontrolle über die Geschichte, die er oder sie erzählt. Der Therapeut hingegen arbeitet mit dem Patienten zusammen, um eine Darstellung seines Lebens und seiner Identität zu entwickeln, die sowohl sinnvoll als auch wahr ist.
In einer erhellenden und zum Nachdenken anregenden Begegnung erörtern die Autoren sowohl die Psychologie des Einzelnen als auch die Psychologie der Gruppe: die Schulklasse, Banden und die Siedlernation, in der die brutalen Taten der Vorfahren in eine nationale Geschichte eingebettet werden. Unter Bezugnahme auf große Schriftsteller wie Cervantes und Dostojewski und Psychoanalytiker wie Freud und Melanie Klein erforschen Coetzee und Kurtz die menschliche Fähigkeit zur Selbstuntersuchung, unseren Wunsch, unsere eigene Lebensgeschichte zu erzählen, und die Widerstände, auf die wir dabei stoßen.