Bewertung:

J.M. Coetzees „Die Kindheit Jesu“ ist eine komplexe, allegorische Erzählung, in deren Mittelpunkt Simon steht, der zum Vormund eines merkwürdigen Kindes namens David wird. Die Geschichte spielt in einer geheimnisvollen, sozialistisch anmutenden Gesellschaft, in der sich die Figuren mit Themen wie Identität, Realität und menschlichen Beziehungen auseinandersetzen. Die philosophischen Untertöne des Romans und die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen lösen beim Leser ein breites Spektrum an Reaktionen aus, von Faszination bis Verwirrung. Die Figuren beteiligen sich an philosophischen Diskussionen, die mit den zentralen Themen verknüpft sind, aber viele Fragen offen lassen.
Vorteile:Die Prosa ist klar und deutlich und zeigt Coetzees meisterhafte Erzählkunst. Der Roman regt zum Nachdenken über tiefgreifende Themen wie Identität, Wahrnehmung und Realität an. Die Charaktere mit ihren einzigartigen Persönlichkeiten sind gut ausgearbeitet, und die Erzählung lädt den Leser dazu ein, Lücken zu füllen und über seine eigenen Interpretationen nachzudenken. Die Mischung aus philosophischer Tiefe und geradliniger Erzählung macht es zu einem unverwechselbaren Werk in Coetzees Repertoire.
Nachteile:Die Handlung kann sich ziellos und ohne Auflösung anfühlen, was zu Frustrationen bei Lesern führt, die die Erzählung weniger fesselnd finden. Viele Leser fühlen sich von den philosophischen Diskussionen überfordert, die ermüdend oder von der Geschichte losgelöst erscheinen können. Manche empfinden das Fehlen einer konventionellen Auflösung oder einer klaren Botschaft als unbefriedigend, was es schwierig macht, sich mit den Beweggründen der Figuren oder der Richtung der Erzählung zu identifizieren.
(basierend auf 134 Leserbewertungen)
Childhood of Jesus
Vom zweifachen Booker-Preisträger von Disgrace, "eine bewegende Geschichte einer verlorenen Kindheit" (Sunday Telegraph).
Nach der Überquerung von Ozeanen kommen ein Mann und ein Junge - beide einander fremd - in einem neuen Land an.