Bewertung:

Insgesamt spiegeln die Rezensionen eine Mischung aus Lob und Kritik für Shaws Kommentar zu Wagners Ring-Zyklus wider. Die Rezensenten erkennen die wertvollen Einsichten und die literarische Qualität an, weisen aber auch auf die Überbetonung soziopolitischer Themen und den Mangel an musikalischer Analyse hin.
Vorteile:⬤ Shaws Kommentar gilt als einer der besten in englischer Sprache und bietet erhellende Einblicke in die gesellschaftspolitischen Themen von Wagners Ring.
⬤ Die Prosa ist von literarischem Kaliber und zeigt Shaws Witz und einfühlsamen Schreibstil.
⬤ Es bleibt ein Klassiker im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Werken zum Thema.
⬤ Das Buch ist einseitig und konzentriert sich vorwiegend auf gesellschaftspolitische Interpretationen auf Kosten der musikalischen Analyse.
⬤ Viele Leser fanden die Zusammenfassung der Handlung langatmig und unnötig, da sie leicht im Internet zu finden ist.
⬤ Shaws Perspektive wird als zu eng angesehen, um die verschiedenen Interpretationen von Wagners Werk zu erfassen, was zu einem frustrierenden didaktischen Ansatz führt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Perfect Wagnerite (Esprios Classics)
The Perfect Wagnerite: A Commentary on the Niblung's Ring (ursprünglich 1898 in London erschienen) ist ein philosophischer Kommentar des irischen Schriftstellers George Bernard Shaw zu Richard Wagners Der Ring des Nibelungen.
Shaw wandte sich damit an die begeisterten Bewunderer Wagners, die „seinen Ideen nicht folgen können und das Dilemma des Wotan nicht im Geringsten verstehen“. Shaw interpretiert den Ring im Sinne von Marx als Allegorie des Zusammenbruchs des Kapitalismus an seinen inneren Widersprüchen.
In musikalischer Hinsicht ist seine Interpretation bemerkenswert, weil sie die Änderung der ästhetischen Richtung ab der Schlussszene des Siegfried erkennt, in der er behauptet, dass sich der Zyklus vom Musikdrama zurück zur Oper wendet.