Bewertung:

Slavoj Zizeks Buch „Erst als Tragödie, dann als Farce“ ist eine provokante Erkundung der zeitgenössischen Politik, des Kapitalismus und des Kommunismus. Es dient sowohl als Kritik des Neoliberalismus als auch als Verteidigung eines neu konzipierten Kommunismus. Das Buch ist zugänglich und fesselnd und spricht sowohl erfahrene Leser als auch Neueinsteiger in Zizeks Philosophie an. Kritiker bemängeln jedoch, dass es mit komplexen Argumenten gefüllt ist, die verwirrend sein können, und dass es an konkreten Lösungen für die aufgeworfenen Fragen mangelt.
Vorteile:Das Buch ist eine fantastische Einführung in Zizek, die seine Ideen auf eine zugängliche Art und Weise präsentiert, die zur Diskussion und zum Nachdenken einlädt. Es bietet brillante Analysen des Kapitalismus und von Ereignissen wie der Finanzkrise 2008 und ermutigt die Leser, kritisch über Ideologien nachzudenken. Viele finden es unterhaltsam und zum Nachdenken anregend, so dass es sowohl für erfahrene Philosophen als auch für Laien geeignet ist.
Nachteile:Einige Leser finden, dass dem Buch die Richtung fehlt und es keine konkreten Lösungen für die Probleme bietet, die Zizek kritisiert. Es gibt Fälle von verworrener Argumentation und Komplexität, die weniger erfahrene Leser abschrecken und zu Verwirrung führen können. Darüber hinaus wirft seine unverblümte Förderung des Kommunismus und die implizierte Notwendigkeit revolutionären Handelns für einige ethische Bedenken auf, was den Genuss des Textes schmälert.
(basierend auf 35 Leserbewertungen)
First as Tragedy, Then as Farce
Der führende Philosoph unserer Zeit befasst sich mit dem Niedergang des Liberalismus, von der Tragödie des 11. Septembers bis zur Farce des Finanzkollapses.
In einem verzweifelten Versuch der finanziellen Stabilisierung wurden eilig Billionen von Dollar in das globale Bankensystem gesteckt. Warum war es also nicht möglich, die gleichen Kräfte bei der Bekämpfung der weltweiten Armut und Umweltkrise einzusetzen?
In dieser schonungslosen Analyse stellt Slavoj Zizek das moralische Versagen der modernen Welt im Zusammenhang mit den epochalen Ereignissen des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts dar. Was er findet, ist der alte Doppelschlag der Geschichte: der Schlag der Tragödie, der rechte Haken der Farce. Mit den Anschlägen von 9/11 und der globalen Kreditkrise stirbt der Liberalismus gleich zweimal: als politische Doktrin und als Wirtschaftstheorie. Die Wahl von Donald Trump bestätigt nur den Bankrott einer liberalen Ordnung, die in den letzten Zügen liegt.
Erst als Tragödie, dann als Farce ist ein Aufruf an die Linke, sich angesichts unserer verzweifelten historischen Situation neu zu erfinden. Die Zeit der liberalen, moralistischen Erpressung ist vorbei.