Bewertung:

Das Buch stellt ein Seminar über Heraklit dar, das von Martin Heidegger und Eugen Fink durchgeführt wurde. Es bietet einen interessanten Einblick in Heideggers Gedanken und den philosophischen Diskurs über Heraklit, obwohl es in Bezug auf die Zugänglichkeit und die Qualität der Übersetzung bemerkenswerte Herausforderungen aufweist.
Vorteile:Der Text gibt einen erhellenden Einblick in Heideggers philosophische Entwicklung und seine Interpretationen des Heraklit. Er enthält wertvolle Diskussionen und den Austausch zwischen prominenten Philosophen und ermöglicht es dem Leser, sich in einem Seminarformat mit komplexen Themen auseinanderzusetzen. Die Übersetzung von Charles Seibert ist weitgehend klar.
Nachteile:Das Buch ist anspruchsvoll zu lesen und erfordert eine gute Kenntnis von Heideggers Werk und der griechischen Philosophie. Es enthält zahlreiche Tipp- und Übersetzungsfehler, sowohl im Englischen als auch im Griechischen, die die Qualität des Buches beeinträchtigen. Einige Leser fanden die Diskussionen des Seminars nicht schlüssig und hatten den Eindruck, dass es eher für Spezialisten als für ein allgemeines Publikum geeignet ist.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Heraclitus Seminar
In den Jahren 1966-67 führten Martin Heidegger und Eugen Fink ein außergewöhnliches Seminar über die Fragmente des Heraklit durch. Das Heraklit-Seminar zeichnet diese Gespräche auf, dokumentiert den phantasievollen und experimentellen Charakter der Vielfalt der angebotenen Interpretationen und liefert ein unschätzbares Porträt Heideggers in aktiver Diskussion und Explikation.
Heideggers Äußerungen in diesem Seminar erhellen seine Interpretationen nicht nur der vorsokratischen Philosophie, sondern auch von Figuren wie Hegel und Holderllin. Zugleich verdeutlicht Heidegger viele späte Entwicklungen in seinem eigenen Verständnis von Wahrheit, Sein und Verstehen. Heidegger und Fink, beide tief in der Freiburger phänomenologischen Tradition verwurzelt, bieten zwei konkurrierende Ansätze für die phänomenologische Lektüre des antiken Textes - eine Lektüre, die sich, wie Fink sagt, nicht so sehr mit der philologischen Problematik befasst ...
als vielmehr damit, in die Materie selbst vorzudringen, d.h. zu der Materie, die vor Heraklits' geistiger Anschauung gestanden haben muss.