Bewertung:

Robert Walsers „Microscripts“ ist eine einzigartige und wunderschön aufgemachte Sammlung, die den exzentrischen und dichten Stil des Autors einfängt. Die Leserinnen und Leser haben sowohl am Inhalt als auch an der Ästhetik des Buches ihre Freude und schätzen die elegante Aufmachung und die durchdachten Übersetzungen. Obwohl die Texte oft kryptisch und fragmentarisch sind, bieten sie tiefe Reflexionen über das Leben, was sie zu einem bedeutenden literarischen Werk macht. Einige Leser merken jedoch an, dass das Buch aufgrund seines unkonventionellen Erzählstils nicht für jeden geeignet ist.
Vorteile:Wunderschön produziert, elegante Verpackung, hervorragender Schreibstil, einfühlsame Übersetzungen, Erfassung der Komplexität des Lebens, Freude für bestehende und neue Fans, einzigartige literarische Beobachtungen.
Nachteile:Der exzentrische und dichte Schreibstil ist vielleicht nicht für alle Leser geeignet, die fragmentierten Geschichten können eine Herausforderung darstellen, man muss ein Verständnis für unkonventionelle Erzählungen haben.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Microscripts
Robert Walser schrieb viele seiner Manuskripte in einer höchst rätselhaften, verkleinerten Form.
Diese schmalen Papierstreifen, die mit winzigen, ameisenartigen, millimetergroßen Bleistiftmarkierungen bedeckt sind, kamen erst nach dem Tod des Autors 1956 ans Licht. Zunächst für zufällige, unruhige Bleistiftmarkierungen oder einen Geheimcode gehalten, entpuppten sich die Mikroschriften mit der Zeit als eine radikal verkleinerte Form der antiken deutschen Schrift: Auf der Rückseite einer Visitenkarte wurde eine ganze Geschichte entziffert.
Die fünfundzwanzig kurzen Stücke handeln von Schnaps, faulen Ehemännern, Kleinstadtleben, eleganten Ausflügen, Radio, Schweinen, Eifersucht und Heiratsanträgen.