Bewertung:

Der Roman „Glory“ von Vladimir Nabokov ist zwar nicht so ausgefeilt wie seine späteren Werke, aber eine tiefgründige Coming-of-Age-Geschichte, in der Martin Edelweiss, ein junger Mann russischer und schweizerischer Abstammung, durch das Leben in Europa nach der Russischen Revolution geführt wird. Das Buch zeichnet sich durch wunderschöne Prosa und Themen wie Entfremdung, romantische Sehnsucht und existenzielle Unsicherheit aus, auch wenn es vielen Lesern an der Entwicklung der Handlung und der Tiefe der Figuren mangelt.
Vorteile:⬤ Exquisit geschrieben: Nabokovs Prosa ist berühmt für ihre Schönheit und Detailgenauigkeit, so dass jede Beschreibung beim Leser einen tiefen Eindruck hinterlässt.
⬤ Reichhaltige Themen: Die Erforschung von Entfremdung, romantischem Idealismus und der „verlorenen Generation“ bietet Tiefe und Einsicht.
⬤ Interessante Charakterstudie: Martin Edelweiss wird als komplexer Charakter dargestellt, der inmitten gesellschaftlicher Umwälzungen mit seiner Identität und seinem Ziel ringt.
⬤ Autobiografische Elemente verleihen der Erzählung Authentizität und persönliche Resonanz.
⬤ Mangel an Handlung: Viele Leser fanden die Geschichte mäandernd und ziellos, ohne nennenswerte Handlung oder Auflösung.
⬤ Charakterentwicklung: Einige waren der Meinung, dass es Martin, obwohl er die Hauptfigur ist, an Tiefe und Charme mangelt, was es schwer macht, sich mit ihm zu identifizieren.
⬤ Mehrdeutiges Ende: Der Schluss wird als unklar oder nicht schlüssig empfunden, was Leser, die einen traditionellen Erzählbogen suchen, frustrieren könnte.
⬤ Das Buch wird insgesamt als ein schwächeres Werk Nabokovs im Vergleich zu seinen späteren, berühmteren Romanen wahrgenommen.
(basierend auf 20 Leserbewertungen)
Glory
Im Allgemeinen ist Glory mein größtes Glück.
„Der Spaß am Ruhm ist... im Nachhall und in der Verknüpfung von kleinen Ereignissen zu suchen, in Hin- und Herwechseln, die eine Illusion von Schwung erzeugen; in einem alten Tagtraum, der direkt zum Segen des Balls wird, den man sich an die Brust drückt, oder in der beiläufigen Vision von Martins Mutter, die jenseits des Zeitrahmens des Romans in einer Abstraktion der Zukunft trauert, die der Leser nur erahnen kann, selbst nachdem er durch die letzten sieben Kapitel gerast ist, in denen ein regelrechter Wahnsinn an strukturellen Wendungen und eine Maskerade aller Charaktere in einem furiosen Finale kulminieren, obwohl ganz am Ende nicht viel passiert - nur ein Vogel, der im Grau eines nassen Tages auf einer Wiese hockt“ - Vladimir Nabokov.