Bewertung:

Das Buch bietet eine nachdenklich stimmende Erkundung des Alterns und der verschiedenen Möglichkeiten, die damit einhergehen, auch wenn es in Bezug auf seine Ausführung gemischt aufgenommen wurde.
Vorteile:Der Schreibstil ist schön und regt zum Nachdenken an, mit einer fesselnden Erkundung von Liebe, Altern und alternativen Zukünften. Das Buch regt zu lebhaften Diskussionen in Buchklubs an, und viele Leser fanden es erhellend und lebensbejahend. Mehrere Rezensenten lobten den Humor und die Tiefe der Erzählung.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser fanden die vielen Enden langweilig und repetitiv, was zu Langeweile führte. Einige Rezensenten merkten an, dass die Charaktere nicht sehr ansprechend seien und der allgemeine Ton als deprimierend empfunden werden könnte. Das Buch mag nicht bei denen ankommen, die nach einer aufbauenden Lektüre suchen, und einige hatten Schwierigkeiten, sich auf den Inhalt einzulassen.
(basierend auf 138 Leserbewertungen)
Should We Stay or Should We Go
Als ihr Vater stirbt, kann Kay Wilkinson nicht weinen. Zehn Jahre lang hatte Alzheimer den gelehrten Mann zu einem paranoiden Verrückten gemacht. Das Ableben des eigenen Vaters sollte niemals eine solche Erleichterung auslösen.
Kay und ihr Mann Cyril sind beide Mediziner und haben schon zu viele ältere Patienten in einem ähnlichen Zustand des Verfalls gesehen. Obwohl sie mit Anfang fünfzig gesund und vital sind, fürchten sie sich vor dem, was auf sie zukommen könnte. Fest entschlossen, in Würde zu sterben, macht Cyril einen bescheidenen Vorschlag. Um sich selbst und ihren Angehörigen einen solch demütigenden und langwierigen Verfall zu ersparen, sollten sie vereinbaren, gemeinsam Selbstmord zu begehen, sobald sie beide achtzig Jahre alt sind. Als der Deal besiegelt ist, freuen sich die Eheleute auf drei weitere gemeinsame Jahrzehnte.
Doch dann werden sie achtzig.
In Should We Stay or Should We Go werden zwölf Paralleluniversen dargestellt, die jeweils eine mögliche Zukunft für Kay und Cyril erforschen, die abwechselnd komisch und rührend, verspielt und ernst ist. Was würden sie verpassen, wenn sie ihr Leben künstlich verkürzen würden? Etwas Großartiges? Oder etwas Schreckliches? Könnte es sein, dass sie in einem Heim landen? Ein fabelhaftes Luxus-Altersheim oder eine Art Kuckucksnest? Könnte es am Ende Spaß machen, dement zu sein? Welche Zukunft erwartet die Menschheit - das Ende der Zivilisation oder ein Walhalla des Friedens und des Wohlstands? Was wäre, wenn die Kryogenik wirklich funktionieren würde? Was wäre, wenn Wissenschaftler endlich das Altern heilen könnten?
Lionel Shriver spricht ernste Themen an - die Kompromisse der Langlebigkeit, die Herausforderung, ein langes Leben zu leben und trotzdem stilvoll abzutreten - mit einer unheimlichen Leichtigkeit. Shriver verwebt eine Vielzahl aktueller Themen - vom Brexit über die Massenmigration bis hin zum Coronavirus - zu einem spannenden Roman, in dem wir nie um verstorbene Figuren trauern müssen, weil sie im nächsten Kapitel wieder auferstehen.