Bewertung:

Summa Technologiae, ein bahnbrechendes Werk von Stanislaw Lem, ist ein spekulatives Sachbuch, das sich mit verschiedenen tiefgreifenden Themen wie Evolution, Technologie und der Zukunft der Menschheit beschäftigt. Obwohl es brillante Einsichten enthält und nach wie vor aktuell ist, kann es aufgrund seiner Komplexität und der Veraltetheit einiger Ideen schwierig zu lesen sein. Auch die Qualität der Übersetzung wurde unterschiedlich beurteilt.
Vorteile:Das Buch wird für seine brillanten spekulativen Ideen, seine tiefgründige Erforschung von Technologie und Evolution und seine prophetischen Einsichten in Bereiche wie virtuelle Realität und künstliches Leben gelobt. Viele Leser hielten es für ein faszinierendes und tiefgründiges Werk, das verschiedene Wissensgebiete miteinander verbindet. Fans von Lems Belletristik können darin frühe Manifestationen seiner Themen erkennen.
Nachteile:Kritiker hoben die Komplexität des Buches, die veralteten Konzepte und die mäandernde Struktur hervor und stellten fest, dass es manchmal an sinnvollen Schlussfolgerungen mangelt. Einige fanden die Qualität der Übersetzung enttäuschend, die den Fluss der Ideen beeinträchtigt. Außerdem merkten die Leser an, dass das Buch nicht so fesselnd ist wie Lems Belletristik, da es sich stark auf Fachterminologie stützt.
(basierend auf 19 Leserbewertungen)
Der polnische Schriftsteller Stanislaw Lem ist englischsprachigen Lesern vor allem als Autor des 1961 erschienenen Science-Fiction-Romans Solaris bekannt, der 1972 von Andrej Tarkowski verfilmt und 2002 von Steven Soderbergh neu verfilmt wurde. In seinem gesamten Werk, das Dutzende von Science-Fiction-Romanen und Kurzgeschichten umfasst, hat Lem zutiefst philosophische und bissig-satirische Reflexionen über die Grenzen der Wissenschaft und der Menschheit angestellt.
Mit Summa Technologiae - seinem Hauptwerk, das 1964 erstmals veröffentlicht wurde und nun erstmals in englischer Sprache vorliegt - hat Lem eine fesselnde und ätzend logische philosophische Abhandlung über das menschliche und nichtmenschliche Leben in seinen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Formen vorgelegt. Nach fünf Jahrzehnten hat Summa Technologiae nichts von seiner intellektuellen oder kritischen Bedeutung verloren. Tatsächlich haben sich viele von Lems Vermutungen über zukünftige Technologien bewahrheitet: von künstlicher Intelligenz, Bionik und Nanotechnologie bis hin zu den Gefahren der Informationsüberlastung, dem Konzept der Internet-Suchmaschinen und der Idee der virtuellen Realität. Noch wichtiger für die anhaltende Relevanz des Buches ist jedoch Lems rigorose Untersuchung der parallelen Entwicklung der biologischen und technischen Evolution und seine Schlussfolgerung, dass die Technologie die Menschheit überleben wird.
Mehr als zwei Jahrzehnte vor Richard Dawkins' Verständnis der Evolution als blinder Uhrmacher stellt Lem die Evolution als opportunistisch, kurzsichtig, extravagant und unlogisch dar. Summa Technologiae ist ein originelles und immer noch aktuelles Buch, das in einer Vielzahl zeitgenössischer Debatten über Informationen und neue Medien, die Biowissenschaften und die sich abzeichnende Beziehung zwischen Technologie und Menschheit Anklang findet.