Bewertung:

Die Rezensionen heben hervor, dass Badious Buch „Deleuze: The Clamor of Being“ eine klare, aufschlussreiche Interpretation des Werks von Deleuze bietet und es mit der Philosophie Heideggers verbindet. Während einige Leser die Klarheit und die überzeugenden Argumente loben, kritisieren andere, dass Badiou die Ideen von Deleuze möglicherweise falsch darstellt und eine Art philosophische Verzerrung vornimmt. Die Rezeption des Buches ist gemischt: Einige halten es für eine notwendige Lektüre für jeden, der sich für Deleuze interessiert, während andere es als eine unzureichende Darstellung von Deleuzes Denken betrachten.
Vorteile:⬤ Klare und zugängliche Interpretation der Philosophie von Deleuze, die auch für diejenigen verständlich ist, die über ein gewisses Maß an Hintergrundwissen zum Thema verfügen.
⬤ Interessante und zum Nachdenken anregende Argumente, die den Leser dazu anregen, sich erneut mit Deleuze' Werk zu befassen.
⬤ Die Einbeziehung relevanter Passagen von Deleuze fördert das Verständnis.
⬤ Innovative Buchgestaltung, die zur Interaktion und zum Kommentieren einlädt.
⬤ Einige Leser haben das Gefühl, dass Badiou die ursprünglichen Ideen von Deleuze verzerrt, um sie seiner eigenen Agenda anzupassen.
⬤ Das Buch übersieht die Zusammenarbeit von Deleuze mit Guattari, wodurch möglicherweise Schlüsselaspekte seiner Philosophie fehlen.
⬤ Kritiker argumentieren, dass Badious Interpretationen das Denken von Deleuze möglicherweise zu sehr vereinfachen oder falsch darstellen.
⬤ Einige Rezensionen erwähnen, dass Badious Klarheit zwar geschätzt wird, aber die komplexen Theorien von Deleuze zu sehr vereinfacht.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Deleuze, 16: The Clamor of Being
Die Werke von Gilles Deleuze - über Kino, Literatur, Malerei und Philosophie - haben ihn zu einem der meistgelesenen Denker seiner Generation gemacht. Dieser kompakte kritische Band ist nicht nur eine kraftvolle Neubewertung von Deleuzes Denken, sondern auch das erste größere Werk von Alain Badiou, das auf Englisch vorliegt. Badiou definiert den Begriff "deleuzianisch" auf überzeugende Weise neu und wirft den Fehdehandschuh im Kampf um die Bedeutung von Deleuzes Erbe hin.
Für diejenigen, die Deleuze als den Apostel des Begehrens, der Grippe und der Vielheit betrachten, ist Badious Buch eine bewusste Provokation. Durch eine tiefe philosophische Auseinandersetzung mit seinen Schriften behauptet Badiou, dass Deleuze nicht der dionysische Denker des Werdens ist, für den er sich hielt.
Im Gegenteil, er ist ein asketischer Philosoph des Seins und des Einsseins. Deleuzes selbsterklärter Antiplatonismus scheitert - und das mag, so Badiou, letztlich sein Verdienst sein. "Vielleicht ist es nicht der Platonismus, der umgestoßen werden muss", schreibt Badiou, "sondern der Antiplatonismus, der sich durch das ganze Jahrhundert zieht.".
Dieser Band stützt sich auf einen fünfjährigen Briefwechsel zwischen Badiou und Deleuze gegen Ende von Deleuzes Leben, als die beiden langjährige politische und philosophische Differenzen beiseite legten, um sich über ähnliche Probleme in ihrem Werk auszutauschen. Badious unvergleichlich aufmerksame Lektüre der deleuzianischen Schlüsselkonzepte revidiert die herrschenden Interpretationen radikal, bietet selbst dem altgedienten Deleuze-Leser neue Einsichten und dient als Einstieg in die umstrittene Idee einer "Restauration" Platons, die Badiou - selbst eine der originellsten Figuren der französischen Nachkriegsphilosophie - vertritt.
Das Ergebnis ist eine kritische Tour de Force, die Deleuze, einen der bedeutendsten Denker unserer Zeit, neu positioniert und Badiou dem englischsprachigen Publikum näher bringt.