Bewertung:

Das Buch bietet eine prägnante Erkundung aktueller gesellschaftspolitischer Ereignisse und ihrer philosophischen Grundlagen, wobei es insbesondere auf den Kapitalismus und die jüngsten Unruhen eingeht. Während viele Rezensenten das Buch aufschlussreich finden und es für Bibliotheken empfehlen, kritisieren andere seine Komplexität und die vermeintliche Verschleierung wichtiger Ideen.
Vorteile:⬤ Prägnant und geradlinig geschrieben
⬤ gute Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Themen
⬤ aufschlussreiche Analyse von Unruhen und Kapitalismus
⬤ für Bibliotheken empfohlen
⬤ einige finden es anschaulich und hoffnungsvoll.
⬤ Nicht sehr akademisch
⬤ einige finden, dass es an Tiefe mangelt und eine zu komplexe Sprache verwendet wird
⬤ es wird als „französische intellektuelle Modeerscheinung“ wahrgenommen
⬤ einige finden es uninteressant und ohne menschliche Bedeutung.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Rebirth of History
In den Aufständen in der arabischen Welt erkennt Alain Badiou Anklänge an die europäischen Revolutionen von 1848. In beiden Fällen ging es darum, despotische Regime zu stürzen, die von den Großmächten aufrechterhalten wurden - Regime, die den Willen von Finanzoligarchien durchsetzen sollten.
Beide Ereignisse ereigneten sich nach dem, was man gemeinhin für das Ende einer revolutionären Epoche hielt: 1815 die endgültige Niederlage Napoleons und 1989 der Untergang der Sowjetunion. Doch die Revolutionen von 1848 verkündeten anderthalb Jahrhunderte lang die Rückkehr des revolutionären Denkens und Handelns.
Ebenso kündigen die heutigen Aufstände ein weltweites Wiederaufleben der befreienden Kraft der Massen an - trotz der Versuche der "internationalen Gemeinschaft", ihre Macht zu neutralisieren. Badious Buch begrüßt dieses Wiedererwachen der Geschichte und verwebt Beispiele aus dem Arabischen Frühling und anderswo zu einer globalen Analyse der Rückkehr des emanzipatorischen Universalismus.