Bewertung:

Die Rezension hebt Alain Badious Vortrag „Mitleid mit dem armen Immigranten“ als eine wichtige Ergänzung seines Werks hervor, in dem er die gegenwärtige Migrantenkrise und ihre Auswirkungen durch die Brille des philosophischen Diskurses betrachtet. Der Beitrag zeichnet sich durch Badious poetische Bezüge und seine leidenschaftliche Perspektive auf die Notlage der Migranten aus, die er mit modernen Proletariern vergleicht.
Vorteile:⬤ Aufschlussreicher und zeitgemäßer Beitrag eines prominenten Philosophen
⬤ leidenschaftliches Schreiben
⬤ Einbeziehung poetischer Elemente
⬤ bietet eine einzigartige Interpretation der Migrantenkrise durch eine philosophische Linse betrachtet.
⬤ Könnte eine Predigt für den Chor sein, da sie wahrscheinlich eher bei progressiven Lesern Anklang findet
⬤ für einige Zuhörer könnte es schwierig sein, Badious Interpretation vollständig zu verstehen oder sich für sie zu interessieren
⬤ das Thema ist stark politisiert, was vom Aspekt des menschlichen Leidens ablenken könnte.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Migrants and Militants
Die Frage der Migration beherrscht inzwischen in vielen Ländern die Nachrichtenagenda, aber was bedeutet das Wort "Migrant" heute wirklich und wie sollten wir auf diejenigen reagieren, die als "Migranten" bezeichnet werden?
In diesem kurzen Buch vertritt Alain Badiou die Ansicht, dass unser Denken über Migration sowohl von der ethischen Pflicht bestimmt sein sollte, den Migranten im Namen der Gastfreundschaft willkommen zu heißen, als auch von der dringenden Notwendigkeit, der globalen kapitalistischen Oligarchie ein Ende zu setzen, die den Migranten als Figur der zeitgenössischen Krise hervorgebracht hat. Denn der "Migrant", so Badiou, ist in Wirklichkeit ein nomadischer Proletarier. Unsere Heimat ist heute die Welt, und jede sinnvolle Politik muss diejenigen einbeziehen, die zu uns kommen und die das universelle nomadische Proletariat repräsentieren.
Badiou schreibt mit der Strenge, der Klarheit und dem polemischen Gespür, die ihn zu einem der einflussreichsten Philosophen der Welt gemacht haben, und schöpft aus einem reichen Fundus an Material, darunter zeitgenössische Poesie und die Worte eines anonymen Migranten, und entwickelt eine kraftvolle Riposte gegen diejenigen, die die Angst vor Migranten schüren und die Migrationsfrage für politische Zwecke ausnutzen.