Bewertung:

Das Buch „Handbook of the Inaesthetic“ von Badiou ist eine befriedigende Lektüre, die sich effektiv mit der Ästhetik auseinandersetzt, insbesondere durch eine philosophische Linse. Das Buch ist für alle empfehlenswert, die sich für Badious Ideen interessieren. Für ein umfassenderes Verständnis sind jedoch Vorkenntnisse in französischer Literatur und Philosophie erforderlich.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und bietet originelle Denkansätze im postlateinischen und postheideggerianischen Rahmen. Es ist für ein breiteres Publikum zugänglich und fesselnd und enthält zahlreiche Beispiele von verschiedenen Künstlern und Denkern. Es bietet ein angenehmes Gleichgewicht von Dichte und Lesbarkeit.
Nachteile:Das Buch setzt einige Vorkenntnisse der französischen Literatur und Philosophie voraus, insbesondere Vertrautheit mit Persönlichkeiten wie Mallarme, was es für manche Leser zu einer Herausforderung machen könnte. Einige Teile wirken zerstreut oder lassen einen klaren Überblick vermissen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Handbook of Inaesthetics
Didaktik, Romantik und Klassizismus sind die möglichen Schemata für die Verflechtung von Kunst und Philosophie, wobei der dritte Begriff in diesem Knoten die Erziehung der Subjekte, insbesondere der Jugend, ist.
Das gerade zu Ende gegangene Jahrhundert zeichnet sich dadurch aus, dass es zwar die Sättigung dieser drei Schemata erlebte, aber kein neues einführte. Heute führt dieses Dilemma zu einer Art Entflechtung der Begriffe, zu einer verzweifelten Entfremdung zwischen Kunst und Philosophie und zum schlichten Zusammenbruch dessen, was zwischen ihnen zirkulierte: das Thema Bildung.
Daraus ergibt sich die These, von der dieses Buch nichts anderes als eine Reihe von Variationen ist: Angesichts einer solchen Situation der Sättigung und Schließung müssen wir versuchen, ein neues Schema vorzuschlagen, eine vierte Art von Knoten zwischen Philosophie und Kunst. Unter diesen „unästhetischen“ Variationen findet der Leser eine anhaltende Debatte über den zeitgenössischen philosophischen Gebrauch des Gedichts, kühne Artikulationen der Spezifität und der Perspektiven von Theater, Kino und Tanz sowie subtile und provokative Lesarten von Fernando Pessoa, Stéphane Mallarme und Samuel Beckett.