Bewertung:

Das Buch bietet eine einzigartige philosophische Perspektive auf den Heiligen Paulus und die christliche Theologie, indem es Themen wie Universalität, Glaube und das Wesen der Wahrheit untersucht. Badiou unterscheidet zwischen verschiedenen Diskursen über Weisheit, Zeichen und Ereignis und schlägt eine Sichtweise von Paulus als revolutionärem Denker vor. Während einige Leser die neuartigen Einsichten und den analytischen Ansatz schätzen, finden andere den Text esoterisch und ohne klare theologische Grundlage.
Vorteile:Bietet neue und zum Nachdenken anregende Einblicke in die paulinische Theologie und das Konzept der Universalität. Viele Leserinnen und Leser finden den Text analytisch und dennoch verständlich und eine gute Quelle für Diskussionen über Glauben und Wahrheit. In einigen Rezensionen wird die Zugänglichkeit des Buches im Vergleich zu anderen philosophischen Werken hervorgehoben.
Nachteile:Der Text kann übermäßig esoterisch und mit dichtem Fachvokabular gefüllt sein, was ihn für manche zu einer Herausforderung macht. Einige Rezensenten äußerten sich enttäuscht über die vermeintlichen Vorurteile und die fehlende Unterscheidung zwischen Gut und Böse in Badious Argumenten. Für Leser, die mit dem breiteren philosophischen Kontext von Badiou nicht vertraut sind, kann das Buch verwirrend sein.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Saint Paul: The Foundation of Universalism
In diesem kühnen und provokativen Werk schlägt der französische Philosoph Alain Badiou eine verblüffende Neuinterpretation des heiligen Paulus vor.
Für Badiou ist Paulus weder der ehrwürdige Heilige, der von der christlichen Tradition einbalsamiert wird, noch der giftige Priester, der von Philosophen wie Nietzsche verachtet wird: Er ist stattdessen ein zutiefst origineller und immer noch revolutionärer Denker, dessen Erfindung des Christentums Wahrheit und Subjektivität auf eine Weise miteinander verwebt, die für uns heute noch relevant ist. In diesem Werk argumentiert Badiou, dass Paulus eine neue Figur des Subjekts entwirft: den Träger einer universellen Wahrheit, die gleichzeitig die Strenge des jüdischen Gesetzes und die Konventionen des griechischen Logos erschüttert.
Badiou zeigt, dass die paulinische Figur des Subjekts auch heute noch ein genuin revolutionäres Potenzial in sich birgt: Das Subjekt ist dasjenige, das sich weigert, sich der Ordnung der Welt, wie wir sie kennen, zu unterwerfen und stattdessen für eine neue Ordnung kämpft.