Bewertung:

Das Buch „Der Triumph der Religion“ von Jacques Lacan besteht aus zwei Vorträgen und einer Fragerunde, die sich mit der Beziehung zwischen Psychoanalyse und Religion, insbesondere dem Katholizismus, befassen. Es bietet zwar Einblicke in Lacans Gedanken, lässt aber oft an Klarheit und Tiefe in Bezug auf seine zentralen Themen vermissen. Die Leser bemerkten, dass es schwierig ist, Lacans komplexe Ausdrücke und den historischen Kontext des Buches zu verstehen.
Vorteile:⬤ Bietet einzigartige Einblicke in Lacans Perspektive auf Psychoanalyse und Religion.
⬤ Der Abschnitt mit Fragen und Antworten ist interessant und hebt Lacans Persönlichkeit hervor.
⬤ Es ist ein guter Einführungstext für diejenigen, die mit dem Lacanschen Denken nicht vertraut sind.
⬤ Das Buch ist gut aufgemacht und physisch ansprechend.
⬤ Enthält einige interessante Argumente über die Rolle der Religion bei der Sinngebung des Lebens.
⬤ Die Prosa ist oft undurchdringlich und für Gelegenheitsleser schwer zu verstehen.
⬤ Es fehlt eine zusammenhängende Struktur, die es schwer macht, Lacans Hauptargumenten zu folgen.
⬤ Die Erörterungen über Religion sind oberflächlich und bieten keine tiefen Einsichten.
⬤ Einige Leser fanden den Inhalt enttäuschend in Bezug auf ihre Erwartungen an Lacans Ideen.
⬤ Die Übersetzung kann das Verständnis zusätzlich erschweren.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
The Triumph of Religion
"Ich bin das Produkt von Priestern", sagte Lacan einmal über sich selbst. Er wurde von den Maristenbrüdern (oder den Kleinen Brüdern Mariens) erzogen, war ein frommes Kind und erwarb eine beträchtliche persönliche Kenntnis der Qualen und der Schlauheit der christlichen Spiritualität. Er verstand es auf wunderbare Weise, mit Katholiken zu sprechen und sie für die Psychoanalyse zu gewinnen. Jesuiten strömten in seine Schule.
Freud, ein Aufklärungsoptimist alten Stils, glaubte, dass die Religion nur eine Illusion sei, die der Fortschritt des wissenschaftlichen Geistes in der Zukunft auflösen würde. Lacan teilte diese Überzeugung nicht im Geringsten: Er war im Gegenteil der Meinung, dass die wahre Religion, der römische Katholizismus, am Ende alle Menschen aufnehmen und das immer eindringlichere und unerträglichere Reale, das wir in unserer Zeit der Wissenschaft verdanken, eimerweise mit Sinn füllen würde.
- Jacques-Alain Miller.