Bewertung:

Das Buch bietet eine faszinierende Erkundung des postnapoleonischen Frankreichs, wobei Themen wie gesellschaftlicher Rang und politischer Aufruhr untersucht werden. Obwohl es zum Nachdenken anregt und gut geschrieben ist, empfinden einige Leser es als zu lang, komplex oder schlecht übersetzt.
Vorteile:⬤ Bietet einzigartige Einblicke in das Leben in Frankreich nach Napoleon
⬤ regt zum Nachdenken an und weckt starke Gefühle
⬤ gut geschriebene und anregende Erzählung.
⬤ Kleine Schriftgröße in einigen Ausgaben
⬤ einige Versionen sind ohne klare Kennzeichnung gekürzt
⬤ die Qualität der Übersetzung ist in einigen Ausgaben schlecht, mit verwirrenden Sätzen
⬤ kann übermäßig komplex und langatmig werden, wodurch das Engagement des Lesers verloren geht.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Red and the Black
Le Rouge et le Noir ist der Bildungsroman von Julien Sorel, dem intelligenten und ehrgeizigen Protagonisten. Er stammt aus einer armen Familie und versteht nicht viel von der Welt, die er erobern will. Er hegt viele romantische Illusionen, wird aber vor allem zum Spielball der politischen Machenschaften der rücksichtslosen und einflussreichen Menschen um ihn herum. Die Abenteuer des Helden persiflieren die französische Gesellschaft des frühen 19. Jahrhunderts, indem sie den Adel und den katholischen Klerus als heuchlerisch und materialistisch anprangern und die radikalen Veränderungen vorhersagen, die sie bald von ihrer führenden Rolle in der französischen Gesellschaft verdrängen werden.
Die Inschrift des ersten Bandes, „La vérité, l'âpre vérité“ („Die Wahrheit, die harte Wahrheit“), wird Danton zugeschrieben, ist aber, wie die meisten Inschriften der Kapitel, fiktiv. Das erste Kapitel jedes Bandes trägt wiederholt den Titel Le Rouge et le Noir und den Untertitel Chronique de 1830. Der Titel bezieht sich auf die gegensätzlichen Uniformen der Armee und der Kirche. Zu Beginn der Geschichte stellt Julien Sorel realistisch fest, dass es für einen Mann aus seiner plebejischen Gesellschaftsschicht unter der bourbonischen Restauration unmöglich ist, sich in der Armee zu profilieren (wie er es unter Napoleon hätte tun können), so dass nur eine kirchliche Karriere sozialen Aufstieg und Ruhm bietet.
In den Gesamtausgaben schließt das erste Buch („Livre premier“, das nach Kapitel XXX endet) mit dem Zitat „To the Happy Few“ aus The Vicar of Wakefield von Oliver Goldsmith, aus dem Stendhal Teile auswendig gelernt hatte, als er sich Englisch beibrachte. In The Vicar lesen „die wenigen Glücklichen“ die obskure und pedantische Abhandlung der Titelfigur über die Monogamie - allein.
Der Titel soll auf die Spannung zwischen den klerikalen (schwarzen) und weltlichen (roten) Interessen des Protagonisten hinweisen. Er könnte sich aber auch auf das damals populäre Kartenspiel „rouge et noir“ beziehen, wobei das Kartenspiel das narratologische Leitmotiv eines Romans ist, in dem Zufall und Glück das Schicksal der Hauptfigur bestimmen.