Bewertung:

Charlotte Perkins Gilmans „Herland“ aus dem Jahr 1915 ist eine nachdenklich stimmende Fantasie über eine reine Frauenutopie, die von drei männlichen Forschern entdeckt wird. Die Erzählung setzt sich mit Themen wie Geschlechterrollen, Gesellschaft und Mutterschaft auseinander und liefert eine satirische Sicht auf die Geschlechterdynamik des frühen 20. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Während viele Leser das Konzept und den Humor erfrischend finden, konzentrieren sich die Kritiken auf die veralteten Perspektiven und die vereinfachende Darstellung der gesellschaftlichen Komplexität.
Vorteile:Das Buch wird für seine fesselnde und humorvolle Darstellung einer von Frauen dominierten Gesellschaft, seine aufschlussreichen Kommentare zu Geschlechterrollen und seine für die damalige Zeit fortschrittlichen Ideen gelobt. Viele Leserinnen und Leser schätzen die phantasievolle Prämisse, das knappe Format, das sich für Diskussionen über Utopien und die Frauenbewegung eignet, und die tiefgreifende Charakterentwicklung der männlichen Entdecker, die sich mit ihren falschen Vorstellungen auseinandersetzen.
Nachteile:Kritiker weisen auf den veralteten Stil und die schwerfällige Handlung des Buches hin, sowie auf die idealisierte und etwas unrealistische Darstellung einer utopischen Gesellschaft ohne Männer. Einige Kritiker bemängeln den zugrundeliegenden Rassismus und das Versäumnis, tiefer gehende gesellschaftliche Themen wie Naturkatastrophen und Wirtschaftssysteme anzusprechen. Darüber hinaus hat der Mangel an Komplexität in der Darstellung von Sexualität und Geschlechterrollen dazu geführt, dass einige Leser die Erzählung als nicht überzeugend oder allzu simpel empfanden.
(basierend auf 125 Leserbewertungen)
Charlotte Perkins Gilman, eine prominente Sozialkritikerin und Dozentin der Jahrhundertwende, ist vielleicht am besten bekannt für ihre Kurzgeschichte "The Yellow Wallpaper" (Die gelbe Tapete), eine erschreckende Studie über den Abstieg einer Frau in den Wahnsinn, und "Women and Economics" (Frauen und Wirtschaft), ein Klassiker der feministischen Theorie, der die zerstörerischen Auswirkungen der wirtschaftlichen Abhängigkeit der Frauen von den Männern analysiert.
In Herland, einer Vision einer feministischen Utopie, setzt Gilman in einer Geschichte über drei männliche Forscher, die irgendwo in Südamerika auf eine isolierte, rein weibliche Gesellschaft stoßen, Humor mit fesselnder Wirkung ein. Die Besucher bemerken den fortgeschrittenen Zustand der Zivilisation, auf die sie gestoßen sind, und machen sich auf die Suche nach Männern, da sie davon ausgehen, dass es in dem zivilisierten Land "auch Männer geben muss". Die Geschichte ist eine reizvolle Fantasie und ermöglicht es Gilman, ihre damals unkonventionellen Ansichten über die Rollen und Fähigkeiten von Männern und Frauen, Mutterschaft, Individualität, Privatsphäre, Gemeinschaftssinn, Sexualität und viele andere Themen zu artikulieren.
Gilman war ihrer Zeit um Jahrzehnte voraus, als sie eine humanistische, feministische Perspektive entwickelte, und wurde von zeitgenössischen Feministinnen wiederentdeckt und herzlich willkommen geheißen. Als wortgewandte Stimme für Frauen und Männer, die durch die damalige Gesellschaftsordnung unterdrückt wurden, vertrat sie ihre Ansichten mit einem Witz, der in polemischen Schriften oft fehlt. Diese preisgünstige Ausgabe von Herland wird die Leserinnen und Leser mit dem schelmischen, ironischen Blick der Erzählung begeistern.