Bewertung:

Das Buch bietet eine rigorose und klare Untersuchung der Voreingenommenheit, indem es anhand von nachvollziehbaren Beispielen komplexe philosophische Konzepte erforscht und so einem breiten Publikum zugänglich macht. Allerdings fehlt es ihm an Klarheit bei der Definition von Schlüsselkonzepten, was einige Leser verwirren könnte.
Vorteile:Strenge Argumente, außergewöhnlich klarer Text, zugänglich für ein breites Publikum, nachvollziehbare Beispiele, tiefgehende Auseinandersetzung mit dem Thema Voreingenommenheit.
Nachteile:Es mangelt an Klarheit bei der Definition von Voreingenommenheit und ihrer Normativität, die anfängliche Einleitung kann obskurantistisch sein und die Leser über die Annahmen des Autors im Unklaren lassen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Bias: A Philosophical Study
Voreingenommenheit scheint überall zu sein. Voreingenommene Medien beeinflussen maßgeblich die politischen Meinungen und Abstimmungen von Millionen von Menschen. Diskriminierende politische Maßnahmen bevorzugen einige rassische Gruppen gegenüber anderen. Wir neigen dazu, uns selbst besser zu beurteilen als unsere Mitmenschen, und zwar besser, als es die Beweise rechtfertigen. Aber was genau bedeutet es, dass eine Person oder eine Sache voreingenommen ist?
In Voreingenommenheit: Eine philosophische Studie untersucht Thomas Kelly eine Reihe grundlegender Fragen zur Natur der Voreingenommenheit und zu unseren Praktiken, sie zuzuordnen. Er entwickelt einen allgemeinen Rahmen für das Denken über Voreingenommenheit, die normentheoretische Darstellung, und zeigt, wie dieser Rahmen vieles erhellt, was wir über Voreingenommenheit im Alltag und in den Wissenschaften sagen und denken. Er argumentiert provokativ, dass sowohl die Moral als auch die Rationalität von uns manchmal verlangen, dass wir voreingenommen sind; dass Gruppen von Menschen voreingenommen sein können, auch wenn keines ihrer Mitglieder es ist; dass wir oft aus rationalen Gründen glauben müssen, dass diejenigen, die nicht mit uns übereinstimmen, voreingenommen sind, auch wenn wir absolut nichts darüber wissen, warum sie so glauben, wie sie es tun, oder über ihre Psychologie; und dass es oft eine relative Angelegenheit ist, ob jemand als voreingenommen gilt. Er verteidigt die Möglichkeit dessen, was er "voreingenommenes Wissen" nennt, und argumentiert, dass dieses Phänomen erhebliche Auswirkungen sowohl auf die philosophische Methodologie als auch auf den Skeptizismus hat.
Ein zentrales Ziel des Buches ist es, das Spektrum der Themen zu erweitern, die bisher unter der Überschrift "Philosophie der Voreingenommenheit" betrachtet wurden, indem neue theoretische Fragen auf den Tisch gelegt und kühne Antworten vorgeschlagen werden, die als Ausgangspunkt für zukünftige Untersuchungen dienen können.