Bewertung:

Das Buch ist eine Sammlung von Kafkas posthum veröffentlichten Fragmenten und Erzählungen, die seine einzigartige Fantasie zeigen, aber oft unvollständig und unbefriedigend wirken. Die Übersetzung wird für ihre Frische gelobt, aber das Werk dürfte vor allem Kafka-Enthusiasten ansprechen, weniger Gelegenheitsleser.
Vorteile:⬤ Die Übersetzung von Michael Hofmann ist hervorragend und belebt Kafkas Sprache.
⬤ Die Sammlung enthält fantasievolle und zum Nachdenken anregende Stücke, die Kafkas einzigartigen Geist widerspiegeln.
⬤ Einige Geschichten sind humorvoll und illustrieren Kafkas Auseinandersetzung mit Bürokratie und Absurdität.
⬤ Leser, die Kafkas Stil zu schätzen wissen, können in diesen Fragmenten einen tieferen Einblick in seinen kreativen Prozess gewinnen.
⬤ Viele Stücke sind unvollständig oder wirken wie grobe Entwürfe, denen die Tiefe einer voll entwickelten Geschichte fehlt.
⬤ Die Sammlung eignet sich nicht unbedingt als Einführung in Kafka für neue Leser.
⬤ Die unterschiedlichen Längen und abrupten Enden der Geschichten können frustrierend und wenig fesselnd sein.
⬤ Einige Leser empfanden den Schreibstil als schwierig oder den Inhalt als unbefriedigend, was zu Enttäuschungen führte.
(basierend auf 27 Leserbewertungen)
Burrow - Posthumously Published Short Fiction
Nach Franz Kafkas Tod weigerte sich sein Testamentsvollstrecker in einem der vielleicht wichtigsten Akte literarischen Ungehorsams, dem Wunsch Kafkas zuzustimmen, seine große Menge an unveröffentlichter Belletristik zu vernichten.
Dazu gehörten nicht nur „Das Schloss“ und „Der Prozess“, sondern auch die erstaunlich vielfältigen, schaurigen und genialen Kurzgeschichten, die in „Die Höhle und andere Geschichten“ zusammengefasst sind. Diese Erzählungen, von denen einige kaum mehr als eine Seite umfassen, andere wiederum sehr viel umfangreicher sind, gehören zu den größten Werken der mitteleuropäischen Literatur.
Sie reichen von der winzigen und erschreckenden „Kleinen Fabel“ bis zu den ausgeklügelten Wachalbträumen von „Der Bau der Chinesischen Mauer“ und der Titelgeschichte „Der Bau“, in der ein unbekanntes Wesen beschreibt, wie es einen endlos komplizierten Bau errichtet, um sich vor unbekannten Feinden zu schützen, wobei jede Falle oder jeder Tunnel nur noch mehr Schrecken und Unsicherheit erzeugt.