Bewertung:

Der Rezensent bringt seine Enttäuschung über das Kafka zugeschriebene Buch mit Aphorismen zum Ausdruck und stellt fest, dass es hinter seinen Hauptwerken zurückbleibt. Sie vermuten, dass dieses Buch in erster Linie für engagierte Fans und nicht für ein breiteres Publikum gedacht ist.
Vorteile:Der Rezensent schätzt Kafkas Werk und bekennt sich zu seiner Vorliebe für Aphorismen. Sie sind der Meinung, dass engagierte Kafka-Fans in diesem Buch einen gewissen Nutzen als Abwechslung finden könnten.
Nachteile:Die Aphorismen in diesem Buch erreichen nicht die Qualität von Kafkas größeren Werken. Die Notwendigkeit von Interpretationen für jeden Aphorismus wird als unnötig angesehen und lenkt von der beabsichtigten Bedeutung ab. Der Rezensent kritisiert, dass das Buch überladen wirkt, und empfiehlt den Lesern, sich an Kafkas Hauptwerke zu halten.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Aphorisms of Franz Kafka
Eine prächtige Neuübersetzung eines außergewöhnlichen Werks der modernen Literatur - mit einem Kommentar von Kafkas gefeiertem Biographen auf der ersten Seite
In den Jahren 1917 und 1918 schrieb Franz Kafka eine Reihe von mehr als 100 Aphorismen, die nach dem böhmischen Dorf, in dem er sie verfasste, als Zürau-Aphorismen bekannt sind. Sie gehören zu den geheimnisvollsten Schriften Kafkas und beschäftigen sich mit philosophischen Fragen über Wahrheit, Gut und Böse sowie über die geistige und die sinnliche Welt. Dies ist der erste kommentierte, zweisprachige Band dieser außergewöhnlichen Schriften, die einen tiefen Einblick in Kafkas Gedankenwelt gewähren. Herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von dem herausragenden Kafka-Biographen und -Kenner Reiner Stach und neu übersetzt von Shelley Frisch, präsentiert dieser schöne Band jeden Aphorismus auf einer eigenen Seite in Englisch und im deutschen Original, mit zugänglichen und erhellenden Anmerkungen auf den gegenüberliegenden Seiten.
Die Aphorismen, die komplexesten von Kafkas Schriften, vereinen literarisches und analytisches Denken und sind radikal in ihren Ideen, originell in ihren Bildern und Metaphern und außergewöhnlich verdichtet in ihrer Sprache. Die Aphorismen, die den für Kafka charakteristischen beunruhigenden Charme haben, versetzen den Leser zuweilen in ein unbekanntes, ja unwirtliches Terrain, das dann leuchten kann: „Ich war noch nie an diesem Ort: Das Atmen funktioniert anders, und neben der Sonne leuchtet ein Stern, der noch strahlender ist. “
Vor allem aber zeigt dieser Band, dass diese facettenreichen Kleinode nicht fernab von Kafkas Romanen und Erzählungen, sondern mitten in seinem Kosmos angesiedelt sind - wohl in dessen Zentrum. Von Kafka-Lesern und -Wissenschaftlern lange vernachlässigt, erhalten seine Aphorismen hier endlich die ihnen gebührende Aufmerksamkeit.