Bewertung:

Die Rezensionen zu „Der Tag, an dem der Führer getötet wurde“ von Naguib Mahfouz heben die tiefe Verflechtung von persönlichen Kämpfen und dem soziopolitischen Kontext Ägyptens in einer Zeit wirtschaftlicher Not und politischer Unruhen hervor. Die Novelle ist eine ergreifende Erzählung aus der Sicht dreier Personen, die ihre Liebe, ihre Sehnsüchte und die Auswirkungen der Wirtschaftspolitik von Präsident Sadat schildern. Während die Leser Mahfouz' einzigartige Erzählweise und seine tiefgründigen Einsichten zu schätzen wissen, merken viele an, dass ein Hintergrundwissen über die ägyptische Geschichte des 20. Jahrhunderts das Leseerlebnis erheblich verbessert.
Vorteile:⬤ Kraftvolle und ergreifende Erzählung über Liebe, Familie und soziopolitische Kämpfe in Ägypten.
⬤ Reichhaltig entwickelte Charaktere, die verschiedene Generationen und Perspektiven repräsentieren.
⬤ Einfühlsame Kommentare zu wirtschaftlichen Ungleichheiten und persönlichen Nöten.
⬤ Anschauliche Prosa, die den Leser emotional mit den Erfahrungen der Figuren verbindet.
⬤ Kurze Kapitel, die das Buch zugänglich und dennoch eindringlich machen.
⬤ Anerkennung von Mahfouz als einer bedeutenden literarischen Figur in der Literatur des Nahen Ostens.
⬤ Das Fehlen eines historischen Kontextes kann unerfahrene Leser über den politischen Hintergrund verwirren.
⬤ Einige Leser fühlten sich durch die Werbesprache in die Irre geführt, die Humor suggerierte, den sie nicht fanden.
⬤ Nicht so unterhaltsam wie einige von Mahfouz' anderen Werken, wie die Kairo-Trilogie.
⬤ Einige Handlungsstränge wurden als vorhersehbar oder zu offensichtlich angedeutet empfunden.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
The Day the Leader Was Killed
Ein betörender und kunstvoll kompakter Roman des Nobelpreisträgers und Autors der hochgelobten Kairo-Trilogie, der im Ägypten Sadats spielt. Wir schreiben das Jahr 1981, Anwar al-Sadat ist Präsident, und Ägypten befindet sich auf dem Weg in die moderne Welt.
Vor diesem Hintergrund erzählt Der Tag, an dem der Führer getötet wurde die Geschichte einer kairischen Familie aus der Mittelschicht. Voller Ironie und mit politischen Untertönen wird die Geschichte abwechselnd von dem frommen und schelmischen Familienpatriarchen Muhtashimi Zayed, seinem unglücklichen Enkel Elwan und Elwans eigenwilliger und schöner Verlobten Randa erzählt. Der Roman erreicht seinen Höhepunkt mit der Ermordung Sadats am 6.
Oktober 1981, ein Ereignis, um das die fiktive Handlung geschickt herumgewoben ist. Der Tag, an dem der Führer getötet wurde bringt uns die Essenz von Mahfouz' Genie nahe und ist ein weiterer Beweis dafür, dass er, wie es in der Nobelpreisrede heißt, „eine arabische Erzählkunst geschaffen hat, die für die ganze Menschheit gilt“.