Bewertung:

Midaq Alley von Naguib Mahfouz ist eine reich gewobene Erzählung, die in einem verarmten Kairoer Viertel in der Zeit des Zweiten Weltkriegs spielt. Das Buch stellt eine Reihe komplexer Charaktere vor, die sich mit den Herausforderungen von Armut, gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Wünschen auseinandersetzen, was es zu einer tiefgründigen Untersuchung der menschlichen Natur und der Dynamik der Gemeinschaft macht. Das Buch wird für seine lebendige Darstellung des Lebens in Kairo gelobt, muss sich aber auch Kritik gefallen lassen, weil die Liste der Charaktere sehr lang ist und die Themen sehr düster sind.
Vorteile:⬤ Meisterhaft geschrieben, mit tiefen Einblicken in menschliche Gefühle und Zustände.
⬤ Fängt die Kämpfe und die Dynamik des städtischen Lebens im Kairo der 1940er Jahre anschaulich ein.
⬤ Vielfältige und gut entwickelte Charaktere, von denen jeder einen Beitrag zu der größeren Geschichte leistet.
⬤ Fesselt die Leser mit seiner realistischen Darstellung sozioökonomischer Probleme, moralischer Komplexität und kultureller Nuancen.
⬤ Bietet einen intimen Einblick in das Leben der Figuren und fördert so Empathie und Reflexion.
⬤ Hat eine verworrene Struktur mit einer großen Anzahl von Charakteren, die manche Leser verwirrend finden.
⬤ Die Erzählung kann sich für manche Leser zusammenhanglos anfühlen oder nicht flüssig sein.
⬤ Themen wie Verzweiflung und moralische Zweideutigkeit können überwältigend und abschreckend wirken.
⬤ Einige Figuren werden auf extreme oder zynische Weise dargestellt, was die Leser abschrecken kann.
⬤ Enthält heikle Themen wie Armut, Prostitution und Gewalt, die verstörend sein können.
(basierend auf 78 Leserbewertungen)
Midaq Alley
Der Roman Midaq Alley, der von vielen als Naguib Mahfouz' bester Roman gefeiert wird, erweckt eine der geschäftigen, wimmelnden Seitengassen Kairos in den 1940er Jahren zum Leben.
Von Zaita, der Krüppelmacherin, bis zu Kirsha, dem hedonistischen Café-Besitzer, von Abbas, dem Barbier, der Gier mit Liebe verwechselt, bis zu Hamida, die ihre Seele verkauft, um der Gasse zu entkommen, von Kellnern und Witwen bis zu Politikern, Zuhältern und Dichtern - die Bewohner der Midaq-Gasse vermitteln ein lebendiges Bild der größten Stadt Ägyptens, die am Rande des Wandels steht. Nie war das Talent des Nobelpreisträgers Mahfouz für reichhaltige und luxuriöse Erzählungen deutlicher als hier, in seinem Porträt einer kleinen Straße als Mikrokosmos der Welt an der Schwelle zur Moderne.