Bewertung:

Das Buch wird für seine tiefgreifenden Erkenntnisse über Poesie, Kunst und die Rolle des Künstlers in der Gesellschaft gelobt. Rezensenten heben die Tiefe der Analyse der geopolitischen Dynamik des 20. Jahrhunderts und den einzigartigen historischen Kontext der europäischen Poesie hervor. Auch wenn einige Analysen als engstirnig erscheinen mögen, finden viele sie aufschlussreich und transformativ.
Vorteile:Bietet tiefe Einblicke in die Rolle der Poesie und der Künstler, erklärt die geopolitische Dynamik des 20. Jahrhunderts gut, ist aufschlussreich und regt zum Nachdenken an, verändert die Leser, gilt als Meisterwerk und schafft eine tiefe Verbindung zwischen Politik und Kunst.
Nachteile:Einige Abschnitte werden als engstirnig oder zu familiär in der Analyse empfunden, sie mögen nicht alle Leser ansprechen, und einige mögen den Ton als zu düster oder kritisch gegenüber der menschlichen Natur empfinden.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Witness of Poetry
Czeslaw Milosz, Nobelpreisträger für Literatur von 1980, reflektiert über das Zeugnis der Poesie zu den Ereignissen unserer turbulenten Zeit.
Aus den besonderen Perspektiven "meiner Ecke Europas", einer klassischen und katholischen Erziehung, einer ernsthaften Begegnung mit dem Marxismus und einem von Reisen und Exil geprägten Leben hat Milosz eine Sensibilität entwickelt, die zugleich warm und distanziert ist, die von spezifischen Erinnerungen durchdrungen ist, aber nie hermetisch oder provinziell wirkt. Milosz spricht viele der großen Probleme der zeitgenössischen Poesie an, beginnend mit dem Pessimismus und Negativismus, die durch reduktionistische Interpretationen des tierischen Ursprungs des Menschen hervorgerufen werden.
Er untersucht die Tendenz der Dichter seit Mallarm, sich von der Gesellschaft zu isolieren, und betont die Notwendigkeit für den Dichter, sich in die große Menschheitsfamilie einzugliedern. Ein Kapitel ist der Spannung zwischen Klassizismus und Realismus gewidmet. Milosz ist der Meinung, dass die Poesie "ein leidenschaftliches Streben nach dem Realen" sein sollte.
"In "Ruinen und Poesie" befasst er sich mit Gedichten, die aus den Trümmern einer Zivilisation entstanden sind, insbesondere aus der Polens nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Schließlich gibt er seinem Optimismus für die Welt Ausdruck, der sich auf ein hoffentlich besseres Verständnis der Lehren der modernen Wissenschaft, auf die sich abzeichnende Anerkennung der Einheit der Menschheit und auf das wachsende Bewusstsein der Menschheit für ihre eigene Geschichte stützt.