Bewertung:

Die Rezensionen heben Czeslaw Milosz' „Legenden der Moderne“ als eine tiefgreifende Erforschung der modernen menschlichen Erfahrung während der europäischen Kriegsjahre hervor, insbesondere durch Essays, die während der Nazi-Besatzung geschrieben wurden. Die Sammlung untersucht die philosophischen Grundlagen der modernen Ideologien und ihre Folgen und enthält auch einen Briefwechsel, der den historischen Kontext vertieft.
Vorteile:Das Buch wird für seine fesselnden Übersetzungen, die intellektuelle Tiefe von Milosz' Essays und ihre Relevanz für zeitgenössische Themen gelobt. Die Leserinnen und Leser schätzen Milosz' einzigartige Einblicke in die dunklen Seiten der Moderne und die Verwendung verschiedener literarischer Figuren zur Veranschaulichung seiner Aussagen. Der Briefwechsel mit Jerzy Andrzejewski bietet zusätzlichen Kontext und Tiefe und vermittelt ein lebendiges Bild des Denkens in der Kriegszeit.
Nachteile:Einige Leser fanden die Briefe weniger fesselnd als die Essays und empfanden sie als etwas schwerfällig und affektiv. Auch wenn die Themen als wichtig erachtet werden, kann der Text dicht und anspruchsvoll sein, was diejenigen, die mit dem philosophischen Diskurs weniger vertraut sind, möglicherweise abschreckt. Es gibt auch die Vorstellung, dass einige Argumente nicht bahnbrechend sind oder allgemein akzeptiert werden.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Legends of Modernity: Essays and Letters from Occupied Poland, 1942-1943
Legends of Modernity (Legenden der Moderne), das nun zum ersten Mal in englischer Sprache vorliegt, versammelt einige der frühen Essays und Briefe von Czeslaw Milosz, die er im deutsch besetzten Warschau im Winter 1942-43 verfasste.
Warum ist der europäische Geist einem so verheerenden Fiasko erlegen? fragt sich der junge Milosz. Ein halbes Jahrhundert später, als Legenden der Moderne zum ersten Mal in Polen veröffentlicht wurde, sagte Milosz: Wenn alles in dir Aufregung, Hass und Verzweiflung ist, schreibe maßvolle, vollkommen ruhige Sätze... Während die Essays hier eine vollkommene Ruhe widerspiegeln, drückt der begleitende zeitgleiche Briefwechsel zwischen Milosz und Jerzy Andrzejewski die rohen Emotionen der Aufregung, des Hasses und der Verzweiflung aus, die diese beiden engen Freunde erlebten, als sie darum kämpften, die unmittelbaren Ursachen dieses Debakels der westlichen Zivilisation zu verstehen und die Relevanz, wenn überhaupt, der Lehren der katholischen Kirche.
Leidenschaftlich, ergreifend und fesselnd ist Legenden der Moderne ein tief bewegender Einblick in die Gedanken und Gefühle eines der größten Schriftsteller unserer Zeit.