Bewertung:

Christopher Isherwoods „The Berlin Stories“ fängt die lebendige und zugleich tragische Atmosphäre Berlins während des Aufstiegs des Nationalsozialismus durch eine reichhaltige Charakterdarstellung und meisterhafte Prosa ein. Das Werk ist halb autobiografisch und vermischt Fiktion mit Isherwoods Erfahrungen und dient als ergreifende Reflexion über eine Gesellschaft am Rande der Katastrophe. Während die Erzählung fesselnd und tief aufschlussreich ist, leiden einige Ausgaben unter editorischen Mängeln, die das Gesamterlebnis beeinträchtigen.
Vorteile:Meisterhaftes Schreiben und Erzählen, reichhaltig entwickelte Charaktere, lebendige Darstellung des Berlins vor dem Nationalsozialismus, aufschlussreiche Erforschung der gesellschaftlichen Dynamik, bedeutender historischer Kontext und Relevanz für zeitgenössische Themen.
Nachteile:Einige Ausgaben weisen zahlreiche Druck- und Bearbeitungsfehler auf, die Erzählung kann sich zusammenhanglos anfühlen, die Charaktere können emotional distanziert erscheinen, und es fehlt an detaillierten skandalösen Inhalten. Manche Leser empfinden das Buch als langatmig oder aufgrund des nuancierten Subtextes als schwer zu fassen.
(basierend auf 129 Leserbewertungen)
The Berlin Stories
Die erstmals in den 1930er Jahren veröffentlichten Berlin Stories enthalten zwei erstaunlich verwandte Romane, The Last of Mr.
Norris und Goodbye to Berlin, die heute als Klassiker der modernen Belletristik gelten. Isherwood fängt das Berlin des Jahres 1931 in großartiger Weise ein: charmant, mit seinen Alleen und Cafés; wunderbar grotesk, mit seinem Nachtleben und seinen Träumern; gefährlich, mit seinem Laster und seinen Intrigen; mächtig und zwielichtig, mit seinen Banden und Millionären - dies ist die Zeit, in der Hitler seinen Aufstieg zur Macht beginnt.
Die Berliner Geschichten werden von einer Fülle von Charakteren bevölkert: die unvergessliche Sally Bowles, deren Missgeschicke in der Halbwelt auf der amerikanischen Bühne und auf der Leinwand durch Julie Harris in I Am A Camera und Liza Minnelli in Cabaret populär gemacht wurden; Mr. Norris, der unwahrscheinliche alte Wüstling, der auf mysteriöse Weise zwischen den Nazis und den Kommunisten hin- und hergerissen ist; das mollige Fräulein Schroeder, das glaubt, eine Operation zur Verkleinerung ihres Busens könnte ihr Herzklopfen lindern; und die vornehme und dem Untergang geweihte jüdische Familie, die Landauers".