Bewertung:

John Caputos „Deconstruction in a Nutshell“ dient als fesselnde Einführung in Jacques Derrida und das Konzept der Dekonstruktion. Es enthält eine Diskussion am runden Tisch, die Derridas Gedanken aufgreift und Einblicke in seine missverstandene Philosophie gewährt. Das Buch wird für seine Klarheit und Zugänglichkeit anerkannt, insbesondere für diejenigen, die mit Derridas Werk nicht vertraut sind, obwohl einige Leser es als theorielastig und ohne klare Methodik empfinden.
Vorteile:Das Buch bietet eine klare und fesselnde Einführung in Derridas Denken und seine Dekonstruktion und enthält direkte Zitate von Derrida selbst. Viele finden Caputos Erklärungen komplexer Konzepte verständlich und witzig, was es zu einem empfehlenswerten Einstieg für Anfänger macht. Die Struktur des Buches, die auf einem Interviewformat basiert, wird für ihre Klarheit gelobt. Außerdem werden Derridas Ideen in den Kontext einer breiteren philosophischen Landschaft gestellt und häufige Missverständnisse angesprochen.
Nachteile:Einige Leser haben den Eindruck, dass das Buch eher ein apologetisches Werk ist, das keine klare Methodik für die Anwendung der Dekonstruktion in der Praxis bietet. Es wird kritisiert, dass Caputos Stil zu spielerisch oder defensiv ist, was vom ernsten Inhalt ablenken kann. Darüber hinaus ist der Text für völlige Neulinge im philosophischen Diskurs möglicherweise nicht gut geeignet, da er sich auf eine spezielle Terminologie stützt, was bei einigen Lesern zu Frustration führt.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Deconstruction in a Nutshell: A Conversation with Jacques Derrida
In Beantwortung der Fragen, die ihm 1994 bei einem Rundtischgespräch an der Universität Villanova gestellt wurden, führt Jacques Derrida den Leser durch eine erhellende Diskussion über die zentralen Themen der Dekonstruktion. Auf Englisch und aus dem Stegreif spricht Derrida mit ungewöhnlicher Klarheit und großer Eloquenz über Themen wie die Aufgabe der Philosophie, die Griechen, die Gerechtigkeit, die Verantwortung, das Geschenk, die Gemeinschaft, die Unterscheidung zwischen dem messianischen und dem konkreten Messianismus und seine Interpretation von James Joyce. Derrida widerlegt überzeugend die Vorwürfe des Relativismus und Nihilismus, die der Dekonstruktion von ihren Kritikern oft gemacht werden, und legt die zutiefst affirmative und ethisch-politische Ausrichtung seines Werks dar. Der „Runde Tisch“ zeichnet sich durch die ungewöhnliche Klarheit von Derridas Ausführungen und durch den tiefen Respekt vor den großen Werken der philosophischen und literarischen Tradition aus, mit dem er seine philosophische Arbeit charakterisiert.
Der Rundtisch wird von John D. Caputo, dem David R. Cook Professor für Philosophie an der Villanova University, kommentiert. Er hat Querverweise zu Derridas Schriften geliefert, in denen der Leser weitere Diskussionen zu diesen Themen finden kann. Professor Caputo hat außerdem einen Kommentar verfasst, in dem er die wichtigsten Fragen, die im Rundtischgespräch aufgeworfen wurden, näher erläutert.
Alles in allem stellt dieser Band eine der klarsten, kompaktesten und zuverlässigsten Einführungen in Derrida und die Dekonstruktion dar, die in irgendeiner Sprache verfügbar sind. Als idealer Band für Studenten, die sich Derrida zum ersten Mal nähern, wird sich Deconstruction in a Nutshell auch für diejenigen als lehrreich und erhellend erweisen, die bereits mit Derridas Werk vertraut sind.