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Points...: Interviews, 1974-1994
Dieser Band versammelt dreiundzwanzig Interviews, die Jacques Derrida im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte gegeben hat. Er veranschaulicht die außerordentliche Bandbreite seiner Anliegen und berührt Themen wie die Lehre der Philosophie, sexuelle Differenz und weibliche Identität, die Medien, AIDS, Sprache und Übersetzung, Nationalismus, Politik sowie Derridas frühes Leben und die Geschichte seiner Schriften. Oft, wie in dem Interview über Heidegger, über Drogen oder über das Wesen der Poesie, bieten diese Interviews nicht nur eine Einführung in andere Diskussionen, sondern etwas, das nirgendwo sonst in seinem Werk zu finden ist.
Wann wurde der feministische Diskurs zu einer unverzichtbaren Überlegung für die Dekonstruktion? Welchen Einfluss hatte es auf Derridas Werk, dass er als algerischer Jude während des Zweiten Weltkriegs aufwuchs? Gibt es eine unauslöschliche Kluft zwischen einer sprachbasierten Haltung, wie sie in einer Dekonstruktion zu finden ist, und subjektivitätsorientierten kritischen Modellen, wie sie von Foucault und Lacan entwickelt wurden? Fragen wie diese werden mit großer Sorgfalt und Intensität beantwortet.
Derridas Gesprächsstil ist geduldig, großzügig und hilfreich. Sein Ton variiert je nach Fragesteller und Thema - kämpferisch, spielerisch, strategisch, leidenschaftlich, analytisch: Unterschiede in der Modulation sind manchmal innerhalb desselben Dialogs zu hören. Die Ungezwungenheit des Interviewprozesses führt häufig zu den prägnantesten und klarsten Erklärungen vieler der wichtigsten und einflussreichsten Aspekte von Derridas Denken. Sechzehn der Interviews erscheinen hier zum ersten Mal in englischer Sprache, darunter ein speziell für diesen Band geführtes Interview über den jüngsten Briefwechsel in der New York Review of Books.