Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Analyse der Entscheidungsfindung des Obersten Gerichtshofs und ist damit ein wertvolles Hilfsmittel für alle, die sich für juristische Argumentation und Verfahren interessieren. Es ist sehr empfehlenswert für Jurastudenten und -professoren, da es mit klaren Diagrammen die wichtigsten Grundsätze veranschaulicht. Es ist jedoch keine leichte Lektüre und erfordert Vorkenntnisse über juristische Konzepte.
Vorteile:⬤ Eingehende Analyse der Entscheidungsfindung des Obersten Gerichtshofs
⬤ klare, schematische Erklärungen
⬤ unverzichtbar für alle, die sich für die juristische Argumentation interessieren
⬤ sehr empfehlenswert für Jurastudenten und -professoren.
Keine schnelle oder oberflächliche Lektüre; setzt Vertrautheit mit rechtlichen Prozessen und Themen voraus.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
One Case at a Time: Judicial Minimalism on the Supreme Court
Abtreibung, positive Diskriminierung, das "Recht zu sterben", Pornografie und Meinungsfreiheit, Homosexualität und Geschlechterdiskriminierung: So sehnsüchtig die Urteile des Obersten Gerichtshofs zu diesen brisanten Themen auch erwartet und so aufmerksam sie auch studiert werden, sie scheinen nie etwas ein für allemal zu regeln. Aber etwas wird in diesem Prozess geregelt - in der schrittweisen Annäherung - wie Cass Sunstein uns in diesem lehrreichen Buch zeigt.
Sunstein, einer der herausragenden amerikanischen Verfassungswissenschaftler, verteidigt das auffälligste Merkmal des modernen Verfassungsrechts: die Neigung, jeweils nur einen Fall zu entscheiden. Anhand verschiedener Kontroversen zeigt er auf, wie - und warum - der Gerichtshof weitreichende Entscheidungen zu Fragen von der Legitimität von Fördermaßnahmen bis hin zum "Recht auf Sterben" vermieden hat und damit die öffentliche Debatte über diese schwierigen Themen eher gefördert als ausgeschlossen hat. Er bietet eine originelle Perspektive auf das Recht auf freie Meinungsäußerung und die vielen neuen Fragen, die durch die Bemühungen des Kongresses aufgeworfen werden, gewalttätiges und sexuelles Material in neuen Medien wie dem Internet und dem Kabelfernsehen zu regulieren. In Bezug auf die Beziehung zwischen der Verfassung und Homosexualität und Geschlechterdiskriminierung zeigt er auf, wie der Gerichtshof versucht hat, die Zugehörigkeit zu einer zweiten Klasse - und die öffentliche Äußerung von Verachtung gegenüber jedermann - zu verhindern und gleichzeitig dem politischen Prozess einen gewissen Spielraum zu lassen.
One Case at a Time (Ein Fall nach dem anderen) legt auch die bemerkenswerte Konstellation von Rechten dar - die sowohl Freiheit als auch Gleichheit umfassen -, die heute im amerikanischen Recht Konsens ist, und feiert sie. Das Buch ist ein maßgeblicher Leitfaden für den Obersten Gerichtshof und bietet ein neues Verständnis der amerikanischen Verfassung und der Beziehung zwischen Demokratie und Konstitutionalismus sowie zwischen Rechten und Selbstverwaltung.