Bewertung:

John Banvilles „Leichentuch“ wird für seine exquisite Prosa und seine komplexe Charakterstudie gelobt, die sich insbesondere auf Themen wie Identität, Betrug und verschüttete Trauer konzentriert. Die Erzählung folgt Axel Vander, einem moralisch zwiespältigen Literaturwissenschaftler, der inmitten existenzieller Fragen über seine Vergangenheit und das Wesen des Selbst nachdenkt. Das Buch wird jedoch auch wegen seines anspruchsvollen Stils, der aufgeblähten Prosa und des unsympathischen Protagonisten kritisiert, so dass einige Leser das Gefühl haben, dass es ihm an Kohäsion und Zugänglichkeit mangelt.
Vorteile:⬤ Schöne und exquisite Prosa, die reich an Details und Beschreibungen ist.
⬤ Tiefgründige Erforschung von Themen wie Identität, Trauer und Betrug.
⬤ Komplexe und fehlerhafte Charaktere, insbesondere Axel Vander, rufen starke Reaktionen hervor.
⬤ Das Buch ist intellektuell anregend und philosophisch und regt den Leser zum Nachdenken über den Inhalt an.
⬤ Fesselndes und überraschendes Ende, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
⬤ Der Schreibstil kann verworren und übermäßig dicht sein, was die Lektüre für manche schwierig macht.
⬤ Der Protagonist ist weitgehend unsympathisch, was die Leser abschrecken könnte.
⬤ Manche Leser empfinden die Erzählung als schwerfällig oder ohne klare Handlung, was ein Gefühl der Unzufriedenheit hervorruft.
⬤ Die Verwendung von Fremdwörtern und komplexen Bezügen kann Leser ohne Vorkenntnisse frustrieren.
⬤ Die düsteren Themen und Schicksale der Figuren können manche Leser kalt lassen oder abstoßen.
(basierend auf 40 Leserbewertungen)
Shroud
Axel Vander, ein angesehener Intellektueller und älterer Akademiker, ist nicht der Mann, der er zu sein scheint.
Als aus heiterem Himmel ein Brief eintrifft, der seine Geheimnisse - und seine sorgfältig verborgene Identität - zu enthüllen droht, reist Vander nach Turin, um den Verfasser zu treffen. Dort trifft der vom Alter und Alkohol verwirrte Vander, der nicht immer in der Lage ist, Fakten von Fiktion zu unterscheiden, auf die Frau, die das Wissen hat, ihn zu entlarven: Cass Cleave.
Ihr Realitätssinn ist jedoch ebenso unzuverlässig wie der seine, und die beiden werden schnell zueinander hingezogen, wobei ihre Beziehung von Anfang an dunkel, gestört und zur Katastrophe verdammt ist. In wunderschöner, klarer Prosa beschreibt John Banville eine Tragödie, die so stark in der Geschichte und im Charakter verwurzelt ist, dass sie, wie alle echten Tragödien, gar nicht anders passieren kann“ (The Times).