Bewertung:

Thomas Szasz' „Selbstmordverbot: Die Schande der Medizin“ ist eine provokante Untersuchung des Konzepts des Selbstmords und vertritt die Ansicht, dass dieser eher als philosophisches denn als medizinisches Problem betrachtet werden sollte. Das Buch stellt traditionelle Ansichten zur Suizidprävention in Frage und wirft ethische Fragen zur Autonomie des Einzelnen und zur Rolle des Psychiaters auf.
Vorteile:Das Buch wird gelobt, weil es zum Nachdenken anregt, prägnant und wortgewandt geschrieben ist. Die Rezensenten schätzen Szasz' überzeugende Argumente, seine einzigartige Perspektive und seine Klarheit in Bezug auf kontroverse Themen, was es zu einer wertvollen Lektüre für alle macht, die sich für Psychiatrie und individuelle Rechte interessieren. Mehrere Leser bewerteten das Buch als besonders aufschlussreich und gut lesbar.
Nachteile:Einige Leser merkten an, dass Szasz zwar wichtige Punkte darlegt, seine Ansichten jedoch als kontrovers oder extrem empfunden werden können. Die Kürze des Buches wurde von einigen als potenziell einschränkend für die Tiefe empfunden, und es gibt Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen seiner Argumente auf die Praxis der psychischen Gesundheit.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Suicide Prohibition: The Shame of Medicine
Im westlichen Denken hat sich der Selbstmord von der Sünde zum Sünde-und-Verbrechen, zum Verbrechen, zur Geisteskrankheit und zur halblegalen Handlung entwickelt. Eine legale Handlung ist eine Handlung, über die wir frei nachdenken und sprechen, die wir planen und ausführen können, ohne dass der Staat uns dafür bestraft.
Während das freiwillige Sterben angeblich legal ist, werden Selbstmordversuche und sogar Selbstmordgedanken routinemäßig mit der Einweisung in eine psychiatrische Anstalt bestraft. Obwohl viele Menschen glauben, dass die Verhinderung von Selbstmord zu den Pflichten gehört, die der moderne Staat seinen Bürgern schuldet, argumentiert Szasz, dass Selbstmord ein grundlegendes Menschenrecht ist und dass die Maßnahmen, die die medizinische Industrie ergreift, um ihn zu verhindern, eine Verweigerung dieses Rechts darstellen.
Gestützt auf seine allgemeine Theorie über den Mythos der Geisteskrankheit legt Szasz überzeugend dar, dass die freiwillige Beendigung des eigenen Lebens das Ergebnis einer Entscheidung und nicht einer Krankheit ist. Er legt eine eingehende Untersuchung und Kritik der gegenwärtigen Anti-Suizid-Politik vor, die auf der Vorstellung beruht, dass der freiwillige Tod ein psychisches Problem ist, und legt systematisch die entmenschlichenden Folgen der Psychiatrisierung der Suizidprävention dar.
Wenn Suizid als Problem betrachtet wird, ist er kein medizinisches Problem. Ihn so zu behandeln, als wäre er eine Krankheit oder die Folge einer Krankheit, wird nur dazu führen, dass die Medizin entwürdigt und das Gesetz korrumpiert wird. Die Psychiatrie gibt vor, der Stolz der Medizin zu sein, und ist ihre Schande.