Bewertung:

Die Rezensionen zu „Sex auf Rezept“ von Thomas Szasz heben seine kritische Perspektive auf die Medikalisierung von Sex und sexuellen Störungen hervor. Er argumentiert, dass viele dieser Bezeichnungen eher auf gesellschaftliche Normen und Gewinnabsichten zurückzuführen sind als auf echte medizinische Bedingungen. Szasz vertritt die Auffassung, dass Sexualerziehung und -therapie nicht in den Zuständigkeitsbereich der Mediziner fallen sollten, die seiner Meinung nach nicht über das nötige Fachwissen verfügen, um den Genuss und die Komplexität der sexuellen Erfahrung zu vermitteln.
Vorteile:⬤ Starke faktische Untermauerung der Argumente gegen die Medikalisierung der Sexualität.
⬤ Bietet historische Perspektiven auf sexuelle Störungen und die Entwicklung der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Sex.
⬤ Ermutigt zum kritischen Nachdenken darüber, wer sich als Experte für sexuelle Fragen qualifiziert.
⬤ Hinterfragt gesellschaftliche Normen und die Autorität medizinischer Fachleute in der Sexualerziehung.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der die Leser einlädt, akzeptierte Vorstellungen über Sex zu überdenken.
⬤ Kann für diejenigen, die Sexualtherapie und medizinische Interventionen bei sexuellen Problemen befürworten, kontrovers oder unangenehm sein.
⬤ Einige Leser könnten seine Sichtweise als zu radikal oder als abweisend gegenüber legitimen Bedenken hinsichtlich der sexuellen Gesundheit empfinden.
⬤ Die Argumentationsstruktur des Buches könnte als zu kritisch angesehen werden, ohne genügend konstruktive Alternativen anzubieten.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Sex by Prescription: The Startling Truth about Today's Sex Therapy
Für den heiligen Augustinus war sexuelles Verlangen eine Krankheit; für die großen Ärzte des Koitus von heute ist der Mangel an sexuellem Verlangen eine Krankheit. Für Dr.
Szasz sind diese beiden Annahmen absurd und unwissenschaftlich. Er argumentiert überzeugend, dass die menschliche Sexualität - wie auch immer sie ausgedrückt werden mag - offenbart und widerspiegelt, wer wir sind und wer wir sein wollen.
Es gibt keine sexuellen Störungen, die durch Sexualtherapien geheilt werden müssen - es gibt nur die nie endende Aufgabe, unser Leben zu entwickeln und zu gestalten. Szasz behauptet, dass wir uns dieser Aufgabe entziehen, indem wir die Verwaltung unseres Sexuallebens der Sexualerziehung und den Sexualtherapeuten überlassen.